Arbeitslosigkeit sinkt leicht

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 07.03.2017

Rückgang der Arbeitslosenquote

In allen Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit im Februar zurückgegangen – mit Ausnahme von Niederösterreich. In Oberösterreich ist die Arbeitslosenquote mit 0,1 Prozentpunkten auf 7,3% um einen minimalen Wert zurückgegangen.

Der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich Gerhard Strasser weist auf den Zuwachs in der Beschäftigung hin. Mit 631.000 Menschen haben 1,6% mehr Unselbstständige gearbeitet als im Februar des Vorjahrs. Dieses Plus trug positiv zur niedrigeren Arbeitslosenquote bei. Aus den Signalen der Betriebe liest Strasser aber auch, dass die Konjunktur gut läuft. Ende Februar gab es um ein Viertel mehr offene Stellen, als vor einem Jahr. Fast 16.500 Arbeitsplätze sind zu besetzen, die Hälfte davon wurde allein im Februar von den Unternehmen der AMS gemeldet.

Laut dem AMS-Chef ist der erfreulichste Aspekt die Entwicklung in den Bereichen Produktion, Industrie und Gewerbe. Die Arbeitslosenrate blieb hier gleich, jedoch hat sich die Zahl der offenen Stellen um mehr als 700 vergrößert. In der Zeitarbeitsbranche wurden derzeit 4900 offene Stellen gemeldet. Strasser meint, die Auftragslage passt, denn die Firmen brauchen zusätzliche Mitarbeiter. Doch der Mut Mitarbeiter anzustellen fehlt, weshalb sie verstärkt mit Personalüberlassern arbeiten müssen. Währenddessen müsste die Leasingbranche vorübergehend vom Beschäftigungsbonus profitieren, welcher jedoch nur ausgezahlt wird, wenn ab dem 1.Juli zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.

Bei Schulungen liege nach Strasser der Fokus des AMS auf dem Erreichen eines Lehrabschlusses. Fast jeder vierte, der maximal einen Lehrabschluss erreicht hat, bleibt arbeitslos, aber nur 4% derjenigen, die eine Lehre abgeschlossen haben, ereilt das gleiche Schicksal.

In ganz Österreich gab es im Februar eine Arbeitslosenquote von 10,1%, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 0,3 Prozentpunkten. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) schätzt, dass sich dies in den kommenden Monaten noch verstärkt.

Seit gestern wurde eine neue Förderung für Lehrlinge, die älter als 18 sind, eingeführt. Bekommen sie vom Lehrbetrieb einen Hilfsarbeiterlohn statt der Lehrlingsentschädigung, zahlt das AMS einen Großteil der Differenz. Im ersten Jahr erhält jeder Lehrling 755€, im zweiten 500€ und im dritten Jahr 350€. Die Beantragung ist bisher auf den 31. Dezember 2017 befristet. Bei der von der Regierung angekündigten Beschäftigungsaktion für 20.000 Langzeitbeschäftigungslose über 50-Jahre entfallen 2300 auf Oberösterreich.

Zusätzlich werden offene Stellen in gemeinnützigen Organisationen gesucht. Schon in Linz sollen fast 500 Stellen geschaffen werden. Für Strasser ist das keine Kleinigkeit. Die Lohnkosten finanziert die zwar Regierung, wichtig aber ist der Nutzen für die Gesellschaft.