BGA fordert Mittelerhöhung für Straßenausbau

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 19.08.2016

59% erachten Investitionen in Verkehrsinfrastruktur als wichtig

Im Zuge der BGA-Jahrespressekonferenz des BGA-Verkehrsausschusses in Berlin warnt der BGA vor einer unzureichenden Infrastruktur und den möglichen Folgen für deutsche Unternehmen.

„Die Lieferketten sind trotz besorgniserregender Renationalisierungstendenzen so global aufgestellt wie nie zuvor. Die damit verbundene, wachsende Verkehrsleistung stellt die Unternehmen angesichts einer Infrastruktur mit großen Defiziten, verbunden mit drastischen Emissionsschutzzielen vor enorme Aufgaben“, so Carsten Taucke, Vorsitzender des BGA-Verkehrsausschusses. So zeige eine aktuelle BGA-Umfrage, dass ganze 59% der Teilnehmer Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur als wichtig empfinden, wohingegen die digitale Infrastruktur lediglich mit 41% abschneidet. In Anbetracht dessen lobt der BGA den Investitionshochlauf und den Bundesverkehrswegplan 2030, welche zusammen mehrere Milliarden Euro für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur vorsehen. „Es muss endlich Schluss sein mit dem Kirchturmdenken der Vergangenheit“, findet Taucke klare Worte.

Bei einem Anteil von 70% an dem zu tragenden Verkehrsaufkommen liegt die Straße an der Spitze. Doch der BGA kritisiert, dass nur 50% des insgesamt verfügbaren, finanziellen Volumens von rund 270 Mrd. Euro in den Ausbau der Straßen fließen. Weitere 41% sind für den Schienenverkehr vorgesehen und 9% für Wasserstraßen. Der BGA sieht einen Vorteil in einer verstärkten Mittelverteilung zu Gunsten des Straßenverkehres.

„Die gesamte verladende Wirtschaft steht derzeit vor immensen Herausforderungen. Wir müssen aufpassen, dass gerade mittelständische Firmen nicht von den Anforderungen aus Globalisierung und Digitalisierung zerrissen werden und auf der Strecke bleiben. Zu den Grundpfeilern ihrer unternehmerischen Tätigkeit zählt der freie innereuropäische Warenverkehr. Zwei von drei der Unternehmen ist dieses Ziel deutlich wichtiger als die Gemeinschaftswährung“, schließt Taucke.