Foresight-Studie prognostiziert Wandel der Arbeitswelt

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 13.09.2016

Fraunhofer ISI versucht anhand seiner Untersuchung die Arbeitswelt der Zukunft darzustellen

Im Zuge einer von Vodafone beauftragten Foresight-Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung wurden der digitale Wandel der Arbeitswelt sowie die Herausforderungen für die Bildung analysiert. Die Politik kommt momentan nicht umhin sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. Die Folgen und Herausforderungen für die Wirtschaft und insbesondere den Arbeitsmarkt können noch nicht genauestens bestimmt werden, trotzdem kann eine erste Prognose abgegeben werden. Dafür nutzt das Fraunhofer ISI seine sogenannte Foresight-Methode, welche unter Einbeziehung verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen bezüglich der Arbeit Aufschluss über das zukünftige Bildungssystem geben soll. Die Methode erfolgt in vier Schritten, beginnend mit der Auflistung relevanter Trends anhand aktueller, wissenschaftlicher Studien. Im zweiten Schritt definierte man die zu berücksichtigenden Einflussfaktoren, woraufhin man diese im nächsten Schritt mit vielen verschiedenen Anspruchsgruppen diskutierte. Dies geschah im Rahmen eines Zukunftsworkshops, einer Fokusgruppe mit Jugendlichen sowie einem strategischen Dialog. Im vierten und letzten Schritt synthetisierten die Autoren die erhaltenen Informationen.

Ein erstes Ergebnis der Studie lautet wie folgt: In der digital vernetzten Wirtschaft können die Wertschöpfungsprozesse in noch kleinere Arbeitsschritte unterteilt und dann flexibel ausgelagert werden. Dies reicht von wissenschaftlichen Analysen, die an einen Verbund aus spezialisierten Forschern vergeben werden, über Grafik-Entwürfe an einen freiberuflichen Designer bis hin zu einfachen Routinetätigkeiten an ein Heer aus Clickworkern. Dies gilt aber auch für Dienstleistungen am Menschen, wie Wellness, Pflege und Kinderbetreuung. Es werden also immer mehr Menschen – aus allen Hierarchiestufen und Berufsfeldern – an immer häufiger wechselnden Projektaufträgen arbeiten, um die sie sich immer wieder neu bewerben müssen.