Großhandelsunternehmen stellen digitale Transformation in den Fokus

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 16.11.2016

Studie Großhandel Digitalisierungsfortschritt

Studie Großhandel Digitalisierungsfortschritt

Roland Berger-Studie untersucht den deutschen Großhandel auf Digitalisierungsfortschritt

Für die aktuelle Studie „Digitale Transformation des Großhandels“, durchgeführt und ausgewertet von der Unternehmensberatung Roland Berger, wurden 890 deutsche Großhandelsunternehmen zu ihren Ansichten bezüglich der digitalen Transformation befragt. In Deutschland macht der Großhandel mit 1.132 Milliarden Euro rund 2,5-mal so viel Umsatz wie der Einzelhandel. Beteiligt sind dabei rund 1,9 Millionen Erwerbstätige in 157.079 Unternehmen. Somit verfügt der Großhandel über eine enorme Relevanz für die deutsche Wirtschaft und muss in Sachen digitale Transformation genauer betrachtet werden.

Dass digitale Transformation künftig maßgeblich für den Unternehmenserfolg sein wird, scheinen die meisten Unternehmen bereits erkannt zu haben. Durchschnittlich 94 Prozent der branchenübergreifenden Großhandelsunternehmen ordnen der digitalen Transformation einen hohen Stellenwert zu. Gleichzeitig gehen allerdings 54 Prozent von einer durch digitale Plattformen entstehenden Bedrohung aus. Roland Berger erfragte die präzisen Bedrohungsfaktoren und kam zu dem Ergebnis, dass das „Pricing“ im Zuge digitaler Plattformen unternehmensgrößenübergreifend an erster Stelle steht. Dahinter folgen der Kundenzugang, die Logistik und das Sortiment.
Wichtige Initiativen zur Digitalisierung sehen die Befragten insbesondere in der digitalen Kundenbindung. 67 Prozent der Unternehmen geben an, dass dieser Schritt aktuell im Fokus stehe. Nach der Kundenbindung folgen digitale Prozesse, Big Data sowie RFID. Die tatsächliche organisatorische Umsetzung der Digitalisierung wird nur von 14 Prozent über eine neue Position, wie den Chief Digital Officer, abgewickelt. Stattdessen setzen 60 Prozent der Unternehmen auf die Integration des digitalen Bereichs in einen bereits bestehenden Funktionsbereich.

Herausforderungen sehen 47 Prozent in mangelnden technischen Voraussetzungen, während 43 Prozent die aufwendige Abstimmung im Unternehmen kritisieren. Auch die fehlende Kompetenz der Mitarbeiter (36 Prozent) und unerwartete Kostensteigerungen in Projekten (17 Prozent) tauchen auf der Liste der Hindernisse auf.