Lieferengpässe beim Schmerzmittel Ibuprofen 600

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 15.03.2018

Grund dafür ist eine Rohstoffknappheit

Die Lieferengpässe beim Schmerzmittel Ibuprofen nehmen immer weiter zu. Nachdem die Pharmakonzerne in der vergangenen Woche bereits mit der Beschaffung von Fiebersäften für Kinder zu kämpfen hatte, gaben nun einige Hersteller bekannt, dass sie zurzeit auch das verschreibungspflichtige Ibuprofen 600 nicht mehr auf Lager haben. Laut Angaben von Ratiopharm soll das Medikament voraussichtlich sogar erst ab April wieder lieferbar sein.

Die Lieferengpässe haben Deutschlands Apotheker fest im Griff. So war während der schlimmen Grippewelle in den letzten Wochen auch ein Großteil der Erkältungs- und Grippemedikamente nicht mehr lieferbar. Zu den fehlenden Medikamenten zählten dabei das Nasenspray Schnupfen Endrine, die Hustenlöser Bronchicum und Bronchipret und verschiedene Ibuprofen-haltige Fiebersäfte für Kinder.

Laut DAZ.online treffen diese Engpässe immer häufiger auch hochdosierte Schmermittel. Besonders hart hat es Ibuprofen 600 getroffen, welches bei nahezu allen Herstellern nicht mehr vorrätig ist. Besonders gravierend ist die Lage bei den zusammenhängenden Generika-Konzernen Ratiopharm und AbZ. In vielen Apotheken leuchtet hier bei egal welcher Packungsgröße ein rotes Lämpchen auf. Und auch die Hersteller Axcount und Actavis kämpfen mit Lieferproblemen.

Doch welche Alternativen haben die Apotheker, wenn das entsprechende Schmerzmittel verschrieben wurde? Laut einer Beta-Pharm Sprecherin sein alle Packungsgrößen über den Großhandel normal bestellbar. Dies gelte auch für die Hersteller 1A Pharma, Aliud, Hexal, Puren und Denk Pharma.

Selbstverständlich liegt bei nahezu allen Krankenkassen ein Rabattvertrag über Ibuprofen 600 vor. Daher ist es für die Apotheker von sehr hoher Bedeutung zu wissen, wann sie wieder mit Lieferungen rechnen können. Auf Nachfrage äußerte sich bloß eine Sprecherin von Ratiopharm/AbZ zu der aktuellen Situation. Im Hinblick auf die Lieferprobleme der Kinder-Fiebersäfte hatte der Konzern bereits vergangene Woche eine generelle „Rohstoffknappheit“ für die Engpässe verantwortlich gemacht. Bezogen auf Ibuprofen 600 teilte die Konzernsprecherin mit: „Hintergrund ist eine Rohstoffknappheit für Ibuprofen.“

Ein Auflösen der Situation innerhalb der nächsten Tage ist höchst unwahrscheinlich. Auf Nachfrage nach dem erwarteten Wiederbeginn der Lieferungen, sagte die Sprecherin: „Wir erhalten im April neue Ware, sobald der neue Rohstoff bei uns eintrifft, wird unsere Pharmafertigung mit Hochdruck produzieren. Wir gehen deshalb auch heute davon aus, dass der Lieferengpass nur temporär sein wird.“