Neue Wege in der Speditionsbranche

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 13.11.2015

Kollaboration zwischen Logistikdienstleistern und Kunden

In der Wirtschaft ist zurzeit der Trend zu mehr Kollaboration zwischen Logistikdienstleistern und Kunden zu erkennen. Die Gründe dafür sind laut Angaben vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) vielschichtig. Demnach führen Maßnahmen, wie regelmäßige Transportausschreibungen, nicht zu den erhofften Kostenreduzierungen für Industrie und Handel. Einkäufer haben auch die Erfahrung gemacht, dass es für Ihre Kunden zu wenig Anreize für effizientere Transporte gibt. Klassische Preisparameter, wie Gewicht, Raum und Entfernung bieten dem Kunden keinen Reiz mehr.

Des Weiteren steigen die Transportkosten immens. Grund hierfür sind höhere Personalkosten und die gestiegenen Mautsätze. Als Konsequenz hieraus müssen die Transportkosten wiederum erhöht werden, um betriebswirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Das wollen jedoch die Verlader vermeiden. Um eine Lösung zu finden, agieren die zwei Parteien gemeinsam.

Neue Kollaborationen entstehen

Der BME sieht hier eine entstehende Kollaboration zwischen Logistikdienstleistern und den Kunden. Dabei wird der Begriff „Kollaboration“ als eine wünschenswerte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gesehen. Diese wird besonders intensiv gelebt und im Fokus steht dabei das Ziel, die Produktivität im Transportbereich zu erhöhen.

Eine Zusammenarbeit soll die Kreativität fördern, denn durch einen offenen Dialog wird eine optimale Lösung zwischen Spediteur und Kunde erreicht. Es ist dabei besonders wichtig, dass ein offener Dialog geführt und Vertraulichkeitsvereinbarungen getroffen werden. Diese Maßnahmen erleichtern die Zusammenarbeit immens.

Ein weiteres Vorgehen ist die Kosten des Logistikdienstleisters zu senken. Hier prüfen die Kollaborateure, ob es Kosten beim Dienstleister gibt, die vermieden werden könnten. Auch identifizieren sie versteckte Kostentreiber und diskutieren, wie Arbeit anders verteilt werden kann. Die Digitalisierung ist, nach Ansicht des BMEs, ein wichtiges Instrument. Sie unterstützt bei der Kommunikation und kann diese verbessern.

Vorreiter Automobilbranche

Die Automobilbranche hat das erreicht, wo die Speditionsbranche hin möchte. Seit mehreren Jahren gibt es regelmäßig Gespräche zwischen Automobilherstellern, Lieferanten und Dienstleistern. Aus den Erfahrungen in der Automobilbranche hat sich gezeigt, dass es für die Kollaboration wichtig sei qualifizierte Mitarbeiter zu haben. Man benötigt vor allem betriebswirtschaftliche Kenntnisse bei den Spediteuren und Kunden. Der BME ist der Ansicht, dass früher zu wenige Versandleister diese Kenntnisse aufwiesen und erst jetzt das Thema Kollaboration in Gang kommt.

Fazit

Kollaboration ist ein zeit- und kostenaufwändiges Thema. Jedoch können in nahezu jeder Transportkette die Abläufe besser gestaltet werden. Die Rendite des Spediteurs erhöht sich und die Transportkosten des Frachtzahlers reduzieren sich.