Spotify geht an die Börse

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 05.04.2018

Aktienhandel über direktes Listing

Spotify ist nun an die Börse gegangen. Der elfeinhalb jährige Streamingdienst aus Schweden wird somit erstmals in New York gehandelt. Das Unternehmen ist einen ungewöhnlichen Weg über das direkte Listing gegangen. Dabei werden weder neue Aktien ausgegeben, noch eine vorherige Preisfindung durchgeführt. Aufgrund dessen mangelt es für Anleger an einer Preisspanne zur Orientierung. Laut Experten sollten sich Anleger noch gedulden.

Das direkte Listing macht eine Voraussage darüber, wo die ersten Kurse stehen werden, unmöglich. Laut Spotify wurden im Februar Aktien in privaten Transaktionen für 132,50 US-Dollar verkauft. Einen Monat zuvor, im Januar, wurden Aktien noch für 48,93 Dollar gehandelt.

Die Wall Street erwartet eine hohe Prognose für den Kurs der Aktie. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg beträgt das durchschnittliche Preisziel 193 US-Dollar, was 45 Prozent über dem Höchstkurs im Handel außerhalb der Börse beträgt. Jedoch sind rasche Kursgewinne nach dem Listing eher unwahrscheinlich, besonders da Tech-Aktien aktuell eher schwach sind.

Neben dem Preis ist das Angebot eine weitere Hürde. Normalerweise wird eine festgelegte Zahl von Aktien von frühen Investoren und Eignern bei einem Börsengang verkauft. Anschließend sind weitere Verkäufe für die ersten drei bis sechs Monate, was den Zeitraum der ersten Quartalszahlen umfasst, ausgeschlossen. Anleger, die noch nicht investiert haben, können anhand dessen den Eindruck der Insider bezüglich der Geschäftsentwicklung voraussagen. Werden möglichst viele Anteile abgestoßen, ist die Aktie des Konzerns eher wenig erfolgreich.