Studie „Einkauf 4.0 in Österreich“

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 25.11.2015

Beitrag von Industrie 4.0 im Einkauf ist enorm

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) veröffentlichte im August 2015 die Studie „Einkauf 4.0 in Österreich“. Durchgeführt wurde diese in Kooperation mit der IPM und in Verbindung mit zahlreichen Expertenrunden.

Der Beitrag von Industrie 4.0 im Einkauf ist enorm. Dkfm. Heinz Pechek, geschäftsführender Vorstand des BMÖ, betonte ausdrücklich, dass die industrielle Revolution nicht mehr aufzuhalten sei. Der Einkauf würde eine Schlüsselrolle einnehmen, was die Vernetzung zu Lieferanten und zum Unternehmen betrifft. Die Studie spiegelt einen eindeutigen Trend zu Industrie 4.0 wider. Dabei ist auch der Einkauf an der Digitalisierung beteiligt, was nicht nur allein für den Wirtschaftsstandort Österreich gilt.

Einkauf 4.0 Österreich

Einkauf 4.0 Österreich

Ergebnisse der Studie

 
Die Ergebnisse der Studie zeigen, welche Auswirkungen der Einkauf auf die Digitalisierung hat. Etwa 24 % gaben an, eine eindeutige Strategie für Industrie 4.0 zu haben. 14 % der befragten Einkaufsleiter sind dabei aktiv in der Strategieentwicklung beteiligt. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass etwa zwei Drittel der Befragten davon ausgehen, dass sich die Digitalsierung sowohl auf die Organisationsform, als auch auf die Führungsstruktur des Unternehmens auswirken könnte. Weiterhin rechnet knapp mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer damit, dass die Auswirkungen von Industrie 4.0 auch auf juristische Aspekte wie Haftung oder Schadensersatz haben werden.

Die Verknüpfung zum Einkauf

 
Die Kunden-Lieferanten-Beziehung wird sich durch Industrie 4.0 drastisch ändern. Komplexere und verantwortungsvollere Aufgabenfelder müssen dann bewältigt werden. Produktionsstraßen werden automatisch disponiert, sämtliche Maschinen und Anlagen digitalisiert und Kundenwünsche direkt zu den Produktionsaufträgen geführt. Der Einkauf muss rechtzeitig die entsprechenden Prozesse einleiten, um die „Big Data Flut“ zu beherrschen. Zu den Maßnahmen gehört dabei auch die Vertragspolitik mit Lieferanten, aber auch die Integration von Lieferanten in die Konstruktion und Entwicklung. Dadurch erhöht sich auch die Innovationsgeschwindigkeit, was zu einem großen Wettbewerbsvorteil führen kann. Die Befürchtung, dass Industrie 4.0 Arbeitsplätze kosten würde, bestätigt sich zum Teil zwar auf die „minderqualifizierten“ Arbeitsplätze, dafür werden aber weitere qualitativ hochwertigere Jobs im IT-Bereich entstehen. Somit wird in dem Sinne auch der Einkauf qualitativ gefördert. Wie die Studie weiterhin zeigt, ist 83,3 % der befragten Unternehmen bewusst, dass diese Problematik entstehen kann. Deshalb sind diese Unternehmen schon jetzt auf der Suche nach geeigneten Maßnahmen, um diesem Problem zu trotzen.