TU Berlin Studie „Zukunftstrends in der Lebensmittellogistik“

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 03.11.2016

Zunehmender Transparenzwunsch bei Verbrauchern

Der Lebensmittelmarkt und die Anforderungen der Lebensmittellogistik verändern sich durch die zunehmende Digitalisierung und das sich wandelnde Konsumentenverhalten sehr rapide. In Folge dieser Veränderungen hat der Fachbereich Logistik der Technischen Universität Berlin die Studie „Zukunftstrends in der Lebensmittellogistik“ veröffentlicht. Inhalt dieser Studie sind die Analysen der Konsumententrends sowie Darstellungen der Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für die Lebensmittellogistik der Zukunft. Sieben Kerntrends (unter anderem Transparenz, saisonale und regionale Lebensmittel, e-Commerce/Home-Delivery, Convenience-Food und viele weitere) waren das Ergebnis der Online-Umfrage mit rund 100 Teilnehmern sowie den 15 Interviews mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Lebensmittelwertschöpfungskette. Hieraus ließ sich deutlich schließen, dass die Transparenz die größten Auswirkungen auf die Lebensmittellogistik hat, da hier die gesamte Wertschöpfungskette betroffen ist.

„Während aus heutiger Sicht bereits 37 Prozent der Umfrageteilnehmer den Trend hoch bzw. eher hoch bewertet haben, schätzen 83 Prozent der Teilnehmer die Bedeutung des Trends in fünf Jahren als wichtig bzw. eher wichtig ein. Besonders die Hersteller und der Handel sehen sich zukünftig in der Pflicht, dem Bedarf nach Supply Chain Transparenz nachzukommen, da sie im Falle eines Rückrufs unmittelbar von dessen Folgen betroffen sind“, erläuterte Prof. Frank Straube, Leiter des Fachgebiets Logistik an der TU Berlin. „Die akteursunabhängig hohe Bewertung des Trends unterstreicht, dass die Schaffung von Transparenz entlang der Lebensmittelketten ein integriertes, akteursübergreifendes Konzept erfordert“, so Straube weiter.

Die in den letzten 10 Jahren entstandenen Lebensmittelskandale sind Gründe dafür, dass Kunden sich immer mehr über Inhaltsstoffe, Herkunft, Herstellungs- und Transportbedingungen von Lebensmitteln informieren wollen. Dies muss von der Logistik durch geeignete Maßnahmen aufgegriffen werden. Mit einer zentralen IT-Plattform sollten sich Unternehmen im Rahmen von Handlungsempfehlungen mehr mit diesen Trends auseinandersetzen. Mark Zeller, Head of Traceability bei GS1 Germany und COO der F-Trace GmbH nimmt Stellung: „Mit einer etablierten, standardisierten Rückverfolgbarkeitslösung wie F-Trace erhalten sie zum Beispiel über SAP an mehreren Produktions- und Verarbeitungsstandorten ein übergeordnetes, standardisiertes Datenmanagement. Endverbraucher können Herkunft, Herstellung und Transport über eine App oder Website jederzeit nachvollziehen. Das schafft Vertrauen, und Vertrauen schafft Kundenbindung – so schafft Transparenz einen klaren Wettbewerbsvorteil.“ GS1 Germany ist eine unabhängige Organisation und beschäftigt sich mit der Etablierung und Entwicklung globaler Standards. So kann man mithilfe von Identifikations- und Informationstechnologien (z.B. dem Barcode) Wertschöpfungsketten rückverfolgen. Schon seit mehreren Jahren beschäftigt sich GS1 Germany mit dem zunehmenden Transparenzwunsch bei Verbrauchern und mit den daraus entstehenden Anforderungen an die Lebensmittelindustrie.

Weitere Informationen zur Studie erhalten sie unter: GS1 Germany GmbH www.gs1-germany.de