Amazon plant eigenen Airport

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 03.02.2017

Projekt in Kentucky soll knapp 1,5 Milliarden Dollar kosten

Amazon plant offensichtlich den nächsten Schritt um sich von anderen Unternehmen unabhängiger zu machen und die gesamte Wertschöpfungskette des Kerngeschäfts in der eigenen Firma abzubilden. Wie das Unternehmen von Jeff Bezos verlauten ließ, beabsichtigt der Online-Versandhändler im US-Bundesstaat Kentucky einen firmeneigenen Frachtflughafen zu errichten. Dazu soll der Flughafen Cincinnati im Norden Kentuckys ausgebaut werden. Zu den geplanten Ausgaben gab Amazon keine Auskünfte, eine lokale Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft kalkulierte die Investition auf 1,49 Milliarden US-Dollar.

Laut dem US-Tech-Blog Recode erhielt Amazon bereits die Zusage ein ca. 360 Hektar großes Areal in der Stadt Hebron, wenige Kilometer von Cincinnati entfernt, zu pachten. Amazon betreibt in Hebron bereits mehrere Versandzentren, nutzt jedoch für den Versand der Waren von dort Lieferdienste wie UPS oder FedEX. Die beiden Unternehmen betreiben selbst im nur 160 Kilometer entfernten Louisville jeweils große Verteilzentren. Gemäß Amazon sollen an dem Standort in Hebron 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Damit macht sich der Internetgigant einerseits zunehmend autonomer gegenüber Zustelldiensten wie UPS oder FedEx, andererseits werden auch neue Kapazitäten für Zeiten von besonders hoher Nachfrage geschaffen. Letztes Jahr schloss Amazon bereits Abkommen mit zwei Luftfrachtunternehmen. Demnach sind bereits 16 „Prime Air“-Frachtflugzeuge für das Unternehmen unterwegs, 24 weitere Maschinen wurden von Amazon bereits geleast.

Schon jetzt ist Amazon einer der wichtigsten Arbeitgeber in Kentucky. Für das Unternehmen arbeiten dort in insgesamt 11 Fulfillment-Centern bereits jetzt mehr als 10.000 Beschäftigte.