Automobilbranche: Umsatzsteigerung durch Supply Chain 4.0

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 23.03.2016

Transparenz bei Transportprozessen für die Zukunft wichtig

Auf dem Forum Automobillogistik 2016 in Frankfurt zeigt sich, dass die Automobilbranche vor einem tiefgreifenden Wandel steht. Thema wie Elektromobilität, Digitalisierung, Autonomes Fahren sowie Modellvielfalt wurden unter dem Motto „Supply Chain 4.0 – stabil, synchron, skalierbar“ vom Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Bundesvereinigung Logistik (BVL) vorgestellt. Supply Chain 4.0 bedeute nach VDA-Präsident Matthias Wissmann dem zufolge, „dass alle Objekte der Lieferkette digital identifizierbar sind und verortet werden können“. Dabei nehme vor allem auch die Transparenz eine wichtige Rolle ein. Künftig soll es möglich sein das jedes Element in der Lage ist, seine Position und seinen Zustand automatisch mitzuteilen. „So können Logistiker noch wesentlich genauer steuern und noch besser auf Störungen reagieren“, erklärt Wissmann die Vision.

Laut einer McKinsey-Studie können demnach die Umsätze der Autoindustrie von aktuell jährlich 3,5 Billionen US-Dollar nahezu verdoppelt werden. Die Studie geht davon aus, das bis zum Jahr 2030 die Umsätze auf 6,7 Billionen US-Dollar steigen können. Diese Veränderung würde sich auch in den Erlösquellen wiederspiegeln. Mit rund 1,5 Billionen Dollar Umsatzpotenzial könnten neue Konnektivitätsdienste und Mobilitätsangebote bis 2030 rund ein Viertel des Gesamtumsatzes dieser Branche ausmachen, so die McKinsey-Unternehmensberater.

Im Zuge des Wandels hat sich auch der Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik (IFT), Prof. Dr. Karl-Heinz Wehking, Gedanken gemacht, wie sich das Auto der Zukunft effizienter herstellen lässt. Im Forschungsprojekt „ARENA2036” („Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles“) sollen sich die Autobauer bereits gedanklich von Takt und Band verabschieden. „Wir stellen uns künftig eine Halle ohne technische Ausrüstung vor. Dort wollen wir auf einem Spezial-FTS die Bodenmodule der Autos montieren. Es wird dabei nicht nach der Linie getaktet. Das Teil, das gerade benötigt wird, kommt mit einem kleinen Fahrerlosen Transportsystem (FTS) rechtzeitig an die Plattform und kann dann montiert werden“, so Wehking.