Digitale Transformation: Maschinenbauer Trumpf digitalisiert Produktion

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 22.04.2016

Produktivität um 30 % steigern

Trumpf

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Mit Hilfe neuster Technologien und der zunehmenden Digitalisierung geht der Maschinenbauer Trumpf den nächsten Schritt in Richtung Industrie 4.0. Laut des Geschäftsführers für den Werkzeugmaschinenbereich, Mathias Kammüller, sollen bis 2021 Industrie-4.0-Konzepte durchgängig eingesetzt werden. Neben der Senkung von Fehlerquoten in der Produktion können so auch Kosten und Materialbedarf reduziert werden. Das Unternehmen hat bereits innerhalb der Blechfertigung eine komplette Produktionseinheit auf digitale Abläufe umgestellt. Die Prozesse laufen nun papierlos, interaktiv und mit stets aktuellen Produktionsmeldungen auf einem mobilen Handheld ab. „Mit derartigen Anwendungsfällen können wir es schaffen, die Produktivität in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent zu steigern“, so Kammüller.

Als einer der weltweiten Vorreiter arbeitet das Unternehmen bereits seit Jahren verstärkt an der Verwirklichung von Industrie 4.0. „Gerade weil das Thema vergleichsweise abstrakt ist, möchten und müssen wir nah an unseren Kunden sein, ihnen Orientierung bieten und die vielen offenen Fragen beantworten. Das erwarten unsere Kunden von uns – und das ist auch unser Anspruch“, erklärt Kammüller.

Weltweit beschäftig Trumpf rund 11 000 Mitarbeiter, etwa doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Durch bereits erste Schritte zur Industrie 4.0 wurden Stellen gestrichen, allerdings wurden die Mitarbeiter auf anderen Posten eingesetzt. „Industrie 4.0 führt zu veränderten Arbeitsaufgaben, die andere Kompetenzen unserer Mitarbeiter bedingen“, sagt der Arbeitsdirektor Gerhard Rübling.

Um die Innovationskraft von Trumpf weiterhin zu stärken und zu vertiefen, sieht das Unternehmen Kollaborationen mit Hochschulen und außeruniversitärer Forschung von enormer Wichtigkeit. Diesbezüglich äußert sich Peter Leibinger, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik: „Die Vernetzung von Daten und Dingen kann nur im Zusammenspiel vieler Player gelingen. Die institutionelle Forschung in Projekten mit mehreren Partnern spielt für uns eine zentrale Rolle“.

Neben dem eigentlichen Geschäft versucht Trumpf die Digitalisierung bei seinen Kunden voranzutreiben. So gibt es laut Kammüller vor allem im Bereich Planung versteckte Optimierungspotentiale. Aus dem Unternehmen heraus habe sich im Herbst das Start-Up Axoom gegründet. Rund 40 Mitarbeiter entwickelten eine Software-Plattform zur Planung von Produktionsabläufen.