Lieferprobleme bei H&M

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 19.04.2018

Online-Shop kommt nicht mehr mit Bestellungen hinterher

Auf der Facebook-Seite des Modekonzerns H&M kommt es zu immer mehr Beschwerden der Kunden, die sich über die langen Lieferzeiten, die bis zu zwei Wochen, bei vorrätiger Ware, andauern, beschweren. Das zeigt: H&M hat sowohl nicht nur in der Online-Sparte Lieferschwierigkeiten, sondern auch logistische Probleme.

So wird sich in den Beiträgen der Kunden über die mangelhafte aber auch zum Teil fehlende Kommunikation des Unternehmens beschwert. Von seitens H&M wird darauf hingewiesen, aktuelle Lieferschwierigkeiten bewältigen zu müssen, was dazu führt, dass die Ware nicht rechtzeitig ankommt. Auf der Facebook-Seite heißt es: „In letzter Zeit haben wir immer wieder mit erhöhtem Bestellaufkommen zu kämpfen, sodass wir unsere Pakete momentan erst nach wenigen Tagen losschicken können.“

Warum diese Lieferschwierigkeiten existieren wird nicht genau erläutert. Auch seien nicht nur deutsche Kunden daran betroffen und mit den Feiertagen rund um Ostern würde es auch nicht zusammenhängen, wie es in Kundenforen heißt. Auch Kunden aus anderen europäischen Märkten beschweren sich.

Das deutsche Fernabsatzrecht schreibt einen verbindlichen Liefertermin vor. Und auch stellt sich die Frage wie H&M mit den kurzlebigen und vorproduzierten Modeartikeln mehr Probleme hat, als Zalando, Amazon und Co., die mit tagesgleicher Lieferung unter bestimmten Umständen darüber nachdenken und werben.

Neben den Lieferproblemen musste das Unternehmen in den letzten Quartalen auch noch unbefriedigende Zahlen melden. Der Umsatz sank auf 2,3 Milliarden Euro und der Vorsteuergewinn sogar 60 Prozent niedriger. Für den Modekonzern war das der niedrigste Gewinn in einem ersten Quartal seit 16 Jahren.

Durch Konkurrenten wie Primark, die noch preisaggressiver agieren als H&M und einen Wandel im Geschmack ist das Unternehmen bei den jüngeren Kunden nicht mehr so angesagt wie in den letzten Jahren. Auch die im Vergleich zu Zara, die in Europa produzieren, lange Vorlaufzeit für die Produktion ist eine weitere Schwierigkeit. So sank auch die Aktie erheblich, von zwanzig Euro auf zum Teil sogar unter zwölf Euro.