Neue IT-Wege in der Beschaffungslogistik

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 09.11.2015

Informationen in Echtzeit

IT-Plattformen werden zunehmend wichtiger für Beschaffungslogistiker, Lieferanten und Logistikdienstleister. Mit Hilfe dieser Systeme tauschen sie Informationen aus. Auch eine hohe Transparenz ist wichtig, um die Prozesse in der Beschaffungslogistik optimaler zu gestalten. In diesem Bereich gibt es oft unvorhersehbare Risiken, wie Feuer, Streiks oder Kriege, sodass es enorm wichtig ist diese Risiken zu identifizieren. Um hierfür einen Überblick zu behalten braucht es Informationen der Prozessbeteiligten.

Wie dieser Informationsfluss in Echtzeit funktionieren kann, erklärt Josip T. Tomasevic auf dem 32. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Tomasevic ist der Vice President Global Purchasing and Materials der AGCO Corporation aus den USA. Als es zu einem Brand bei seinem deutschen Zulieferer kam, konnte er blitzschnell reagieren und so großen Schaden verhindern. Auch konnten die entsprechenden Ansprechpartner schnell informiert und so Ersatz organisiert werden.

Durch die zentralen Lieferantenplattformen können alle wichtigen beschaffungslogistischen Daten geteilt werden. Maximilian Kummerer, Leiter Supply Chain Management bei der Leder & Schuh AG betonte, dass es durch die zentrale Lieferantenplattform zu einer signifikanten Verbesserung der Lieferqualität sowie der Transportauslastung kam. Ebenso können zu kostenintensive und unzuverlässige Lieferanten schneller erkannt werden. So können auch Leerstände der Lieferanten vermieden werden. Die Einrichtung und Verwaltung des Systems hat Kummerer mit Hilfe eines externen Dienstleisters realisiert.

Weitere Anwendungsgebiete

Auch andere Anwendungsfelder der IT-Lösung sind denkbar, beispielsweise im Life-Cycle-Management. Erreicht hier ein Produkt das Ende eines Lebenszykluses und es wird von Unternehmen nicht rechtzeitig erkannt, so muss die Ware unter Umständen verschrottet werden. Die Kunden können sich aber nicht immer so schnell auf eine Sortimentsänderung einstellen und könnten so vergrault werden.

Steffen Lacks, Leiter Market Supply Product Life-Cycle-Management der Festo AG & Co. KG, nutzt ein zentrales Stammdatensystem, an welchem auch seine Kunden beteiligt sind. Somit kann er seine Kunden rechtzeitig darüber in Kenntnis setzen, wenn eine Sortimentsänderung ansteht.