Optimierte Abwicklungsprozesse am Hamburger Hafen

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 14.11.2016

Logistikunternehmen Agility setzt auf moderne Software zur Importabwicklung

Das Logistikunternehmen Agility zählt zu den führenden Benutzern der Import Message Platform, kurz IMP. Mit dieser Plattform gelingt es Agility die Importabwicklung am Hamburger Hafen durch schnellere und effizientere Abwicklungsprozesse merklich zu verbessern. Hauptverantwortlich dafür ist eine Automatisierungsfunktion von IMP, namens AutoIMP. Diese hilft und verbessert als smartes Tool den allumfassenden Import vom Schiffszulauf bis zur Distribution der Waren an den Klienten. „Mit AutoIMP wird einerseits der Zollprozess beschleunigt und andererseits werden unsere Seefrachtmitarbeiter in ihrer Arbeit deutlich entlastet“, erklärt Heiko Rath, Manager Customs, AEO und Compliance bei Agility. Durch die Verwendung von IMP ergebe sich ein signifikanter Vorsprung gegenüber Mitbewerbern.

„Für uns ist es überraschend, dass die Funktionalität bislang von nur wenigen Spediteuren eingesetzt wird. Wir nutzen die zollseitige Automatisierung für den Hamburger Hafen von allen deutschen Standorten aus und können unsere Importcontainer dadurch deutlich schneller beim Kunden ausliefern. Bei rund 1.000 Containern monatlich rechnet sich das spürbar“, so Rath.

Die Prozedur ist dabei simpel: Agility verschickt für jeden Importcontainer so früh wie möglich – in der Regel fünf bis sechs Werktage vor Ankunft des Frachters – eine sogenannte Verfügung an IMP. „Die Datenerfassung über die Webanwendung ist schnell erledigt, da nur drei Felder, Containernummer, Original-BL und die Angabe, mit welchem Verkehrsträger der Weitertransport erfolgen soll, zu erfassen sind“, erklärt Heiko Rath.

Synchron dazu versendet ZODIAK, Agilitys Zollsoftware, eine „vorzeitige Einfuhrzollanmeldung“ an ATLAS (Zollsoftware des deutschen Zolls), in der steht, dass die Zustimmung umstandslos ergehen soll. Wenn die Löschung des Schiffes bestätigt wurde, veranlasst IMP automatisch die Zollanmeldung über ZODIAK, welche an ATLAS bestätigt wird. „Das Einsparungspotential ist für Container, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten – also wochentags nach 18:00 Uhr oder am Wochenende – gelöscht werden, enorm. Vorher mussten die Mitarbeiter entweder länger und auch am Wochenende arbeiten oder konnten die Zollprozesse erst am nächsten Morgen bzw. nach dem Wochenende anstoßen. Dann ist der Zoll aber in der Regel überlastet, so dass die Zollfreigabe dauert. Die automatisiert eingereichten Anträge werden vom Zoll auch nachts bzw. am Wochenende bearbeitet, so dass unsere Mitarbeiter ihren Arbeitstag deutlich entspannter starten können.“

Auch die Lkw-Firmen, die im Auftrag Agilitys Transporte fahren, ziehen daraus Vorteile, da auch für sie die langen Wartezeiten – vor allem am Montagmorgen – an den Terminals wegfallen. So können die Transporte weitsichtig vorbereitet und abgefertigt werden.