Studie: Massive Supply Chain Störungen bei globalen Unternehmen

Autoren: Christian Fischer
Datum: 29.02.2016

Auch moderne Systeme werden kaum genutzt

Eine im Dezember 2015 durchgeführte Onlineumfrage weist massive und immer öfter vorkommende Schwierigkeiten innerhalb des Lieferkettenprozesses von global agierenden Unternehmen auf. Gegenmaßnahmen zur Risikominimierung werden allerdings selten getätigt, so das Ergebnis der Studie. In Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen Handelsplattform GT Nexus und des englischen Markt- und Meinungsforschungsinstitutes Yougov wurden 250 Führungskräfte aus der Fertigungsindustrie befragt.

40 % der Befragten berichten über Störungen innerhalb ihrer Supply Chain für das vergangene Jahr. Davon geben 24 % weiterhin an, dass externe Faktoren wie Umweltfaktoren oder Streiks für diese Störungen verantwortlich gewesen sind. Dahingegen werden interne Faktoren, wie zum Beispiel technische Probleme oder fehlende Fach- und Führungskräfte, nur von jedem fünften Unternehmen als Auslöser erwähnt.

Trotz der häufig auftretenden Probleme verfügt lediglich ein Viertel der Unternehmen über ein sogenanntes Supply Chain Office oder eine ähnlich funktionierende Verantwortung. Auch 41 % der Unternehmen planen weiterhin so eine Position innerhalb der Firma nicht einzuführen. Dem sieht GT Nexus kritisch entgegen, da weitergehende Störungen für 2016 zu erwarten sind.

Gegen die anhaltenden Störungen investiert nur ein geringer Teil der Unternehmen in neue Technologien. Rund 13 % der befragten Führungskräfte geben an, ein modernes Analyseverfahren zu verwenden. Ebenso geben lediglich 3 % der Befragten RFID-Technologien für relevant an. 38 % der Befragten hingegen äußern sich kritisch gegenüber solchen Technologien, da diese gar keinen Einfluss auf unternehmerische Lieferketten haben.