Studie unter TUHH-Leitung thematisiert Digitalisierung in Logistik

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 21.03.2017

Grundsätzliche Strategie fehlt

Die Hauptaussage der Studie zu Trends und Strategien der Branche, im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) unter Leitung von Professor Wolfgang Kersten von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) war, dass die digitale Transformation in der Logistik einen konsequenten und aktiv gestalteten Unternehmenswandel erfordere.

Die Lufthansa Industry Solutions BS GmbH in Hamburg war einer der Konsortialpartner. Auch das International Performance Research Institute (IPRI) und die Horváth & Partner GmbH in Stuttgart waren an der Studie beteiligt.
Das Fazit von Professor Kersten, Leiter des TUHH-Instituts für Logistik und Unternehmensführung lautet wie folgt: „Der späteste Zeitpunkt, um in die Digitalisierung einzusteigen, ist jetzt.“ Außerdem müsse man Veränderungen der Wertschöpfungskette, innovative Technologiekonzepte und veränderte Kompetenzanforderungen im Blick behalten.

Die Studie beschäftigte sich ausführlich mit den vier Handlungsfeldern und verknüpfte diese mit 15 Trends, welche Strategie und Praxis der Logistik beeinflussen. Die Top-Trends dabei waren der Kostendruck, die Komplexität, sowie die Individualisierung, die an das Unternehmen von außen herangetragen werden. Zu den Trends, die aus den Unternehmen hervorgebracht werden müssen, gehört zum einen die Digitalisierung der Geschäftsprozesse, die Transparenz der Wertschöpfungskette, sowie die Vernetzung/Zusammenarbeit. Hierbei ist der wesentliche Treiber der Endkunde, der sich mit Hilfe seiner Wünsche wettbewerbsentscheidend bemerkbar macht. Doch die Digitalisierung ist wiederum die Antwort auf viele Anforderungen, wird jedoch unterschiedlich bewertet, wie die Studie zeigt:

Drei Viertel der Studienteilnehmer schätzen die durch die digitale Transformation für Unternehmen ergebenen Chancen, sehr hoch oder hoch ein. Doch mit eigenen Projekten will mehr als die Hälfte der teilgenommenen Unternehmen abwarten, bis erprobte Lösungen vorhanden sind.

Das Ergebnis der Studie lautet wie folgt, dass die Digitalisierungsbestrebungen in kleineren Einzelprojekten mit unterschiedlicher Intention und Intensität verfolgt werden, jedoch die grundsätzliche Strategie oft fehlt.