Studie: Unternehmen produzieren immer häufiger in der Nähe ihrer Absatzmärkte

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 11.07.2017

Neuer Trend gestaltet Lieferketten komplexer

Einer Studie zufolge, produzieren Unternehmen aus Industrieländern immer mehr in der Nähe ihrer Absatzmärkte anstatt die Herstellung ins Ausland zu verlagern. Dieser Trend mache allerdings Lieferketten komplexer, sagten die Studienteilnehmer. 51 Prozent der an der internationalen Studie beteiligten Unternehmen nutzen bereits die Verlagerung der Produktion in absatzmarktnahe Nachbarländer als Standortstrategie. 26 Prozent der Teilnehmer sehen Nearshoring als Zukunftstrend in hohem oder sogar sehr hohem Maß, was bedeutet, dass der hohe Anteil voraussichtlich weiter steigen wird. Europa soll besonders im Punkt Nahverlagerung an Bedeutung gewinnen, während in Nordamerika verstärkt die Produktion im eigenen Land, das Onshoring, erwartet wird. In Asien bleibt die Verlagerung jedoch weiterhin interessant. Auch die Supply Chain wird laut Einschätzung der Studienteilnehmer beeinflusst durch den Trend zum Near- und Onshoring. Für eine optimale Strategie und die daraus folgende Standortentscheidung ist laut der Studie eine integrierte Betrachtung von Supply Chain und Produktionsnetzwerken erforderlich.

„Moderne Produktionsmethoden ermöglichen eine stärkere Kundenorientierung und liefern einen Wettbewerbsvorteil, wenn die Standortstrategie stimmt. Hier wird Near- und Onshoring für Unternehmen immer wichtiger. Die Bevölkerung insbesondere der großen Wirtschaftsregionen kann durch die Produktion in Absatzmarktnähe von einer Zunahme an Arbeitsplätzen profitieren“, kommentiert Bernd Müller-Dauppert, Mitglied der Geschäftsleitung, Miebach Consulting GmbH, die Studie.

Insgesamt nahmen 127 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen an der Befragung teil. Die Studienteilnehmer kommen zu einem Drittel aus Amerika und zu zwei Dritteln aus Europa.