Airbnb immer stärkere Konkurrenz für Hotels

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 26.02.2018

Verifizierte „Airbnb Plus“-Wohnungen bringen Luxus in die Vermittlungsplattform

Airbnb zieht sich von seinem Luftmatratzen-Image zurück und versucht zukünftig auch reiche Kunden anzusprechen. So soll es beispielsweise verifizierte Wohnungen geben, welche die Standards eines Hotels bedienen.

Airbnb-Mitgründer und –Chef Brian Chesky hat sich hohe Ziele gesteckt – bis 2028 soll es pro Jahr etwa eine Milliarde Übernachtungen geben. Vor zehn Jahren wurde Airbnb aus der Not heraus als Vermittlungsplattform für Schlafgelegenheiten gegründet und ist heute auf dem besten Weg zu einem der größten Übernachtungs- und Eventkonzernen der Welt zu werden.

Airbnb’s Kampfansage an die Hotellerie heißt „Airbnb Plus“. Dahinter stecken erlesene Standards, mit den besten Hotels zu den günstigsten Preisen. Der am Donnerstag präsentierte Dienst ist die Lösung für alle Menschen, die bisher Angst hatten sich in eine Airbnb-Privatwohnung einzumieten, abgehalten von der Ungewissheit, was man am Zielort vorfindet und von möglicher Diskriminierung bei der Buchung.

Diese Ängste sind berechtigt: Laut verschiedenen Studien ist es für bestimmte Bevölkerungsgruppen schwieriger als Gast angenommen zu werden und die ein oder andere Airbnb-Wohnung entspricht so gar nicht den Bildern aus dem Internet. Alles ist möglich, egal ob fehlende Handtücher, dreckige Teppiche oder kaputte Heizungen. Es kam sogar schon so weit, dass Kunden die sich beschwert hatten kurzfristig eine Stornierung erhielten und so der Urlaub ruiniert wurde.

Zukünftig soll es nicht mehr zu solchen Zwischenfällen kommen. Mit einer einmaligen Gebühr von 149 Dollar können sich ausgewählte Gastgeber jetzt für „Airbnb Plus“ registrieren. Zur Verifizierung kommt ein Airbnb-Mitarbeiter vorbei, schießt Fotos und hakt eine 100 Punkte lange Checkliste ab. Zudem muss der Vermieter zuverlässig und professionell sein und mindestens über eine 95-prozentige Annahmerate von Bewerbungen verfügen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Gäste nicht nach Vorurteilen ausgesiebt werden. Hinzu kommt, dass die Vertrags-Kündigungsrate bei Null liegen muss und die Gäste die Unterkunft durchschnittlich mit mindestens 4,8 von 5 Sternen bewertet haben.

Niemand darf vor verschlossener Tür stehen bleiben, Ausreden gelten nicht: „Perfekte Gastgeber finden immer einen Weg, um eine Wohnung zu übergeben.“ Als Belohnung winken den bislang 2000 teilnehmenden Gastgebern aus 13 Städten deutlich höhere Einnahmen. Pro Nacht können sie nun bis zu 200 Dollar verlangen.