Audi prüft Lieferanten auf Nachhaltigkeit

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 05.05.2017

Seit April Durchführung von Ratings

Ziel des im April gestarteten Nachhaltigkeit Ratings der Audi AG ist es, Lieferanten auf Nachhaltigkeit zu prüfen und diese nach einem positiven Ergebnis einzustellen. Damit steigt das Engagement von Audi für eine nachhaltige Wertschöpfungskette. Teil des Ratings ist ein Vor-Ort Check am Produktionsstandort des Lieferanten, sowie eine Selbstauskunft. Das Rating der Lieferantenauswahl soll mit dem neuen Elektro SUV Audi e-tron und dem Nachfolger des Audi A3 gestartet werden.

Dr. Bernd Martens, Audi Vorstand für Beschaffung nimmt Stellung: „Eine nachhaltige Lieferkette ist für uns ein wichtiges strategisches Ziel. Dieses gehen wir nun noch proaktiver an: Wir prüfen vorab und vor Ort, ob Lieferanten nachhaltig handeln. Nur wer unsere Standards einhält, kann Audi Partner werden. Damit wird Nachhaltigkeit zu einem ebenso wichtigen Auswahlkriterium wie Kosten, Qualität, technologische Kompetenz und Innovationskraft.“ Auch sorge Audi mit dem neuen Rating für mehr Transparenz und würdige Umweltschutz und gute Arbeitsbedingungen bei Vergaben.

Der Fokus des Ratings liegt zunächst auf Zulieferern für Kaufteile und Komponenten. 2018 sollen zudem Dienstleister und Lieferanten für Anlagen und Maschinen hinzukommen. Sollte das Rating negativ ausfallen, so könne sich der Lieferant durch entsprechende Maßnahmen weiterentwickeln, um so ein positives Ergebnis zu erzielen und dadurch nachträglich passend zu sein.

Beim Vor-Ort Check werden Interviews mit Mitarbeitern am Produktionsstandort des Lieferanten und Betriebsrundgänge durchgeführt. Mit einem externen Dienstleister überprüft Audi zwölf Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Integrität und Soziales. Die Nachhaltigkeitsanforderungen des Unternehmens dienen als Grundlage dafür. Seit 2006 sind diese im Code of Conduct für Geschäftspartner und seit 2014 in den Lieferantenverträgen vorhanden.

Audi selbst hat den Vor-Ort Check entwickelt. Ein Standard-Fragebogen der European Automotive Working Group of Supply Chain Sustainability dient dabei als Selbstauskunft für das Unternehmen. Audi möchte bewirken, dass Autohersteller und Zulieferer auch künftig für einen Vor-Ort Check einen branchenweit gültigen Standard schaffen. Durch einen einheitlichen Standard erhöhe sich die Effizienz für alle Beteiligten und stelle auch die Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungsketten sicher. Ein Standard verhindert beispielsweise, dass ein Lieferant von verschiedenen Herstellern mehrfach auditiert wird. Weiterführend können Zulieferer den Standard-Check auch bei ihren Unterlieferanten durchführen.