Blockchain-Kooperation führender Unternehmen mit IBM

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 24.08.2017

Lebensmittelsystem soll weltweit gestärkt werden

Zuletzt hat eine Gruppe führender Unternehmen aus der weltweiten Supply Chain für Lebensmittel eine Blockchain-Kooperation mit IBM angekündigt. IBM ist ein Vorreiter für Open Source Blockchain-Lösungen für den Unternehmenseinsatz. Das Unternehmen kann dabei auf Erfahrungen von über 400 implementierten Blockchain-Anwendungen bei Kunden aus den Bereichen Finanzdienstleistung, Supply Chain, Internet der Dinge, Risk Management, digitales Rechtemanagement und dem Gesundheitswesen zurückgreifen.

Das Ziel der geplanten Kooperationen ist es, das Vertrauen von Verbrauchern in das weltweite Lebensmittelsystem zu stärken. Zu der Gruppe der Unternehmen gehören Dole, Driscoll’s, Golden State Foods, Kroger, McCormick and Company, Nestlé, McLane Company, Tyson Foods, Unilever und Walmart. Zusammen mit IBM arbeiten sie daran, neue Einsatzfelder für Blockchain in der weltweiten Supply Chain zu finden.

Verunreinigte Nahrung sorgt pro Jahr für einen von zehn Krankheitsfällen. Rund 400.000 Menschen sterben an den Folgen. Die Gründe für Verunreinigungen, Verschwendung und teure Rückrufaktionen von Lebensmitteln liegen beim fehlenden Zugang von Informationen und der schlechten Rückverfolgbarkeit. Die Folgen, wie geringere Umsätze und die Kosten für Nahrungsmittel, die weggeworfen werden, sind auch für die Unternehmensseite, fatal.

Genau an dieser Stelle soll mit der Blockchain-Technologie angesetzt werden: Transaktionen sollen transparenter abgewickelt werden und eine vertrauenswürdige Umgebung schaffen. Dies gilt in diesem Fall für die Nahrungsmittellieferkette und bezieht sich auf Landwirte, Erzeuger, Lieferanten, die verarbeitende Industrie, Händler, Behörden und Verbraucher. Über das Blockchain-Netzwerk können diese mit einer Zugangsberechtigung für ihre Transaktionen gesicherte und verlässliche Informationen über Herkunft und Zustand von Nahrungsmitteln erhalten.

Dies hat die Funktion, dass der Händler die Herkunft eines verunreinigten Produkts schnell bis zur Quelle zurückverfolgen kann und die entsprechenden Waren aus dem Verkauf nehmen kann. Geplant ist es, diejenigen Bereiche im Nahrungsmittel-Ökosystem zu identifizieren, in denen sich die Blockchain-Technologie am meisten bewegen kann.

„Blockchain-Technologie verändert die Art und Weise wie gleichgesinnte Organisationen zusammenarbeiten können. Weil alle Beteiligten die exakt gleiche Sicht auf die Dinge haben, also eine „single view of the truth“, steigt das gegenseitige Vertrauen enorm“, sagt Marie Wieck, IBM General Manager, Blockchain. „Unsere Arbeit mit Organisationen aus dem ganzen Lebensmittel-Ökosystem und auch IBMs neue Blockchain-Plattform werden helfen, das Potenzial dieser vielversprechenden Technologie für Unternehmen voll auszuschöpfen. Organisationen jeder Größe und Branche können schneller von der Konzeptphase in den produktiven Betrieb wechseln und Geschäftsprozesse mit Blockchain effizienter abwickeln.“