E-Commerce ist Hauptwachstumstreiber der deutschen Post

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 09.03.2018

2017 alleine 1,3 Milliarden Pakete nur in Deutschland

Auch 2018 setzt sich der Boom im Online-Versandhandel weiter fort, davon profitiert auch die Deutsche Post. Alleine für das laufende Jahr wird ein Anstieg des operativen Gewinns um 10 Prozent prognostiziert.

2017 erreichte der Bonner Konzern eine neue Höchstmarke. Diesen Kurs will die Post 2018 noch weiter verbessern: „Unser Wachstumstreiber Nummer 1, der boomende E-Commerce, ist weiter intakt“, so Konzernchef Frank Appel.

Die Zahl der Verbraucher die Waren Online bei Händlern wie Amazon oder Zalando bestellen steigt immer weiter, die Post stellt diese zu. Währenddessen kritisieren Analysten, dass die operativen Gewinne der Brief- und Paketsparte im aktuellen Jahr nicht steigen sollen. Dies wird auch auf Kosten eines neuen Tarifvertrags zurückgeführt.

2017 war erneut ein sehr gutes Jahr“, bilanzierte Appel. Der operative Gewinn stieg um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro an. Damit blieb nach Abzug der Anteilen Dritter ein Gewinn von 2,7 Milliarden Euro. Der Umsatz des Konzerns betrug 60,4 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 5,4 Prozent.

Das Paketgeschäft konnte einen Zuwachs von 6,4 Prozent vorweisen. Alleine in Deutschland stellte DHL 1,3 Milliarden Pakete zu und knüpft das Zustellnetz in Europa immer enger. Insgesamt war der Konzern im Paketgeschäft in 26 europäischen Ländern tätig, nun soll auch der asiatische Markt erkundet werden.

Für 2018 hat Appel es sich vorgenommen den operativen Gewinn auf 4,15 Milliarden Euro zu steigern. Wie bereits in 2017 soll die Brief- und Paketsparte hier 1,5 Milliarden Euro beisteuern. Analysten kritisieren, dass die Post das Umsatzwachstum scheinbar nicht in steigende Gewinne umwandeln könne.

Laut Post Finanzchefin Melanie Kreis, merkte an, dass es 2018 keinen Rückenwind durch eine Erhöhung des Briefportos geben werde und die Sparte zudem mit steigenden Kosten durch einen sehr wahrscheinlichen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi rechnen müsse. Bislang hat die Post Verdi eine Lohnerhöhung für 130.000 Beschäftigte angeboten, über dieses Angebot sollen nun die Verdi-Mitglieder bei der Post selber abstimmen.

Weniger gut als bei der deutschen Post läuft es hingegen beim Konkurrenten UPS: Der US-Riese ist mit dem Online-Boom regelrecht überfordert. Obwohl UPS viel Geld in den Ausbau des Liefernetzwerkes gesteckt hat, kommt es immer wieder zu spürbaren Engpässen und Verzögerungen. Um die Flut an Paketen überhaupt bewältigen zu können, musste UPS zudem zusätzlich rund 125 Dollar investieren.