Gründe für den Verlust bei Vodafone in Indien

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 16.05.2017

Fusion mit indischem Mobilfunkunternehmen aufgrund Preiskampf

Vodafone Logo

Vodafone, der zweitgrößte Mobilfunkanbieter der Welt legte seine Jahresbilanz vor: Vodafone macht mehr als sechs Milliarden Euro minus. Die Gründe dafür liegen bei der Ausgliederung seiner Tochter in Indien. Für das Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) fiel der Umsatz um 4,4 Prozent auf 47,6 Milliarden Euro.

Vodafone will in Indien durch den Zusammenschluss mit dem heimischen Mobilfunkunternehmen Idea C
ellular zum größten Telekomkonzern des Landes expandieren. Aus der Fusion soll ein Unternehmen mit fast 400 Millionen Kunden und einem Wert von gut 23 Milliarden Dollar hervorgehen. Die Fusion ging aus dem Druck des Preiskampfes heraus, den ein Branchenneuling im vergangenen Jahr auslöste: Mukesh Ambani, einer der reichsten Geschäftsleute Indiens, baute mit seinem Konzern Reliance Industries für mehr als 20 Milliarden Dollar ein schnelles Mobilfunknetz auf.

Im Jahre 2007 stieg Vodafone in den indischen Markt ein und erzielt dort nun mittlerweile mehr als zehn Prozent seines Umsatzes und Gewinns. Vodafone-Partner Idea pries die Macht des neuen Konzerns: „Das Gemeinschaftsunternehmen wird mit einer Größe, die einen effektiveren Konkurrenzkampf zulässt, der führende Wettbewerber.“ In ihrer Fusion kommen Vodafone und Idea auf einen Marktanteil von 35 Prozent und überrunden so den bisherigen Branchenführer Bharti Airtel. Vodafone war die Nummer zwei gefolgt von Idea. Für das laufende Jahr sagte das britische Unternehmen angesichts stabiler Umsätze mit seinen Vertrags-Kunden und gekürzten Ausgaben aber wieder Zuwächse voraus. Der Optimismus werde auch durch eine Anhebung der Dividende demonstriert, erklärte Konzernchef Vittorio Colao.

Die aus Deutschland gesteuerten Aktivitäten sind dahin gegen jedoch ein Lichtblick. 2016/2017 verzeichnet das Geschäft ein Plus von über 8 Prozent. Das trug zum Umsatzwachstum von 2 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro bei. Leichte Zuwächse gab es außerdem im Mobilfunk und bei schnellen Internetanschlüssen über Telefonleitungen. Zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen steuerte die Tochterfirma des britischen Konzerns 3,6 Milliarden Euro bei – ein Anstieg von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Quelle: www.handelsblatt.com