Konkurrenz für Tesla

Autor: Duran Sarikaya
Ressort: Unternehmen

GM und Ford entwickeln Strategien zum Einstieg in die E-Mobilität Branche

Die Konkurrenz für Tesla steigt. Jetzt greifen auch General Motors und Ford an. Der US-Autoriese GM will zukünftig ganz oben mitspielen in Sachen Elektroautos – schon in den nächsten anderthalb Jahren sollen weitere zwei vollelektrische Modelle vorgestellt werden. Und auch Ford gibt Gas beim Thema E-Mobilität.

„General Motors glaubt an die vollelektrische Zukunft“, verkündete Manager Mark Reuss, zuständig für Produktentwicklung. Bei den beiden Modellen, welche in den nächsten 18 Monaten vorgestellt werden, handelt es sich allerdings nur um zwei von geplanten 20 neuen E-Modellen. Die komplette Palette soll bis 2023 auf den Markt gebracht werden.

Man ist sich bei GM bewusst, dass sich der E-Antrieb nicht über Nacht durchsetzen werde, man wolle den Gebrauch und die Akzeptanz der Technologie jedoch ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Kunden vorantreiben. So will der Autohersteller beispielsweise nicht bloß auf Batterien setzen, sondern zusätzlich dazu Wasserstoff-Brennstoffzellen in die Fahrzeuge einbauen.

Und auch der zweitgrößte US-Autohersteller Ford gab bekannt, die Arbeit an dem Thema Elektromobilität zu vertiefen. Jim Hackett, Chef bei Ford, will seine Strategie dazu zeitnah konkretisieren.

Anleger waren begeistert von den Nachrichten – das lassen zumindest die Aktien erahnen. Die GM-Aktie stieg um ganze 4 Prozent und die Ford Aktie schaffte einen Anstieg um einen Prozent. Bei Tesla, bislang E-Auto-Spezialist Nummer Eins, läuft es nicht so rund. So wurden die Produktionsziele des „Model 3“ stark verfehlt. Bislang wurden dieses Quartal nur 260 Autos gefertigt, obwohl Tesla Anfang August noch von einem Quartalsziel von 1.500 Model 3 sprach. Grund dafür sind laut Tesla aktuell „Produktionsengpässe“, grundsätzlich gebe es aber keine Probleme in der Fertigung und Lieferkette.

Die Gesamtzahl der produzierten Fahrzeuge aller Tesla-Modelle belief sich im vergangenen Quartal auf 25.336 Fahrzeuge, ausgeliefert wurden 26.150 Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr macht das einen Absatzanstieg von 4,5 Prozent aus. Die Aktie fiel jedoch um 1,6 Prozent, was ein vorerst ein Ende des bisherigen Siegeszuges andeutet. Zwischenzeitlich hatte Tesla GM schon den Rang abgelaufen.

Aktuell beläuft sich der Börsenwert von GM auf etwa 61 Milliarden Dollar, womit GM Tesla wieder nach hinten verdrängt hat. Die Anleger sehen in der GM- und Ford-Offensive eine deutliche Gefahr für das Model 3.
Sollte es GM und Ford gelingen ihre Strategien erfolgreich umzusetzen, könnte das für Tesla schlecht enden – denn in Sachen Gewinn, Erlös und Verkäufe haben die US-Urgesteine GM und Ford Tesla einiges voraus.