Lidl wechselt Arbeitgeberverband

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 26.07.2017

Rund 3300 Mitarbeiter von der Änderung betroffen

Lidl hat sich nun entschlossen, mit den regionalen Lagergesellschaften, die die Logistik der Lidl-Filialen übernehmen, den Arbeitgeberverband zu wechseln. Von dieser Änderung sind nun rund 3300 Mitarbeiter in 20 regionalen Lagerlogistikzentren betroffen. Der Wechsel soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschehen und es soll damit künftig der für den Einzelhandel gültige Tarifvertrag Anwendung in den Lagergesellschaften finden.

Bisher kommt Lidl zufolge bei den selbständigen Lagergesellschaften der Tarifvertrag „Logistik“ an einigen Standorten und der Tarifvertrag „Einzelhandel“ an anderen Standorten zur Anwendung. Das soll nun vereinheitlicht werden. Der Wechsel sei nun auch eine Bekenntnis zum Flächentarifvertrag „Einzelhandel“ sowie zur Tarifbindung sei. Dies dient außerdem zur Stärkung des stationären Geschäfts. „Mit dem Wechsel wollen wir gleiche Standards für Filialmitarbeiter sowie für die Mitarbeiter, die in den Lagergesellschaften für die Filialbelieferung verantwortlich sind, sicherstellen“, erklärt Marin Dokozic, Geschäftsleitungsvorsitzender Lidl Deutschland. „Unser Ziel ist es, einheitliche Strukturen bei unseren Tarifverträgen einzuführen.“

Auch andere Unternehmen sind von einem Streit zwischen Logistik- und Einzelhandels-Tarifvertrag betroffen. Die Gewerkschaft ver.di streikt seit mehreren Jahren bei Amazon, um zu erwirken, dass die Mitarbeiter in den Logistikzentren nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt werden. Die Argumente Amazons sind, dass es sich bei den Tätigkeiten der Mitarbeiter um reine Logistiktätigkeiten handle.