Neues Projekt bei Rewe im neuen Kölner Lager

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 17.04.2018

Automatische Zusammenstellung von Bestellungen und Verpackungen

Durch den Online-Verkauf und die Lieferung von Lebensmitteln verlieren Rewe und seine Konkurrenten Hello Fresh, Foodora oder Amazon Geld. Trotzdem bleibt die Hoffnung bestehen, aus dem Online-Geschäft ein lukratives Business zu entwickeln. Rewe Vize-Chef Jan Kunath ist zuversichtlich: „Wir haben die Profitabilität vor Augen“. Auf einer Präsentation der Jahresergebnisse der Handelsgruppe erklärte Kunath weiterhin, dass derweil an einem technischen Großprojekt gearbeitet werde, welches in den kommenden Wochen seine Bewährungsprobe habe.

„Im Frühsommer dieses Jahres werden wir hier in Köln das modernste automatische Lager für das Online-Geschäft mit Lebensmitteln in Europa eröffnen“, informierte Lionel Souque über das Projekt. Falls das Lager die vorgegebenen Leistungskennziffern erreicht, könne der E-Commerce in Zukunft ohne Verluste durchgeführt werden, so Kunath.

Ein Problem ist die erschwerte Handhabung der Lieferkette von frischen Lebensmitteln. Kühlketten auf verschiedenen Temperaturbereichen dürfen nicht durchbrochen werden, daher ist jede Lieferung zeitkritisch. Falls ein Kunde nicht zu Hause ist, kann die Lieferung nicht einfach an einem anderen Zeitpunkt zugestellt werden. Auch die Zusammenstellung von kleinen Produktmengen in den Ausliefer-Lagern ist eine Hürde, da sie arbeitsintensiv ist.

Durch das neue Lager erhofft sich Rewe einen Durchbruch, da dort die Zusammenstellung der Kundenbestellungen und der Verpackungen Großteils automatisch erfolgt und dadurch günstiger ist.

Falls das Modell erfolgreich ist, kann es vervielfältigt und im ganzen Bundesgebiet eingeführt werden. Insgesamt werden 75 Städte mit dem Lieferservice bedient, was rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmacht. Somit bedient Rewe mehr Kunden als die Konkurrenz.

Allerdings wird das neue Projekt Rewe einiges Kosten. Schon alleine in das neue Lager in Köln wurde ein hoher zweistelliger Millionenbetrag „in Richtung hundert Millionen“ investiert, so der Rewe-Chef. Wird das Projekt flächendeckend eingeführt, würden sich die Investitionen weiter vervielfachen.