Opel Konzern soll saniert werden

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 23.04.2018

Konzern-Chef fordert Zugeständnisse von Mitarbeitern

Der Opel-Konzern soll saniert werden. Konzernchef Michael Lohscheller fordert mehr Zugeständnisse der Mitarbeiter, um die deutschen Werke wettbewerbsfähig machen zu können.

„Ich tue mich schwer damit, dass ein Unternehmen in solch einer wirtschaftlichen Schieflage in vielen Bereichen noch übertariflich zahlt“, so Lohscheller. Die Vorwürfe, Zusagen nicht eingehalten zu haben und Tarifbruch zu begehen, wies er ab.

Der französische Eigentümer PSA macht Opel Druck, die Kosten deutlich zu senken. Donnerstag fanden Betriebsversammlungen an den drei Produktionsstandorten Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach statt. Dort wurden die Mitarbeiter auf den aktuellen Stand der Verhandlungen über das Sanierungskonzept von Opel gebracht.

Durch die Konzernsanierung könnten hunderte Mitarbeiter ihren Job verlieren. Beispielsweise wird das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim 2020 möglicherweise nur noch 5.000 Mitarbeiter beschäftigen können. Momentan arbeiten 7.700 Beschäftigte an dem Standort. In Eisenach wären es im Jahr 2019 nur noch 900 Mitarbeiter, anstatt der derzeitigen 1.800.

Der Betriebsrat von PSA forderte auf der Betriebsversammlung die Einhaltung der geltenden Verträge. Dazu gehören auch die Sicherung der Standorte bis 2020 und der Verzicht der betriebsbedingten Kündigungen. Dafür hätten die Mitarbeiter schon auf Lohn verzichtet. Bislang gab es von PSA jedoch kein akzeptables Angebot.

Auch IG-Metall Chef Jörg Hofmann ist über PSA verärgert. Er fordert das Management des neuen Opel-Mutterkonzerns dazu auf, das es „endlich deutlich machen soll, wie es mit neuen Produkten der Marke Opel Marktanteile erobern will“.

„Doch auf all unsere Fragen bekommen wir aus Paris keine Antworten“, so Hofmann weiter. PSA konnte bisher jedoch keine überzeugenden Strategien vorlegen. Nun forderte die Gewerkschaft Klarheit über die deutschen Opel-Standorte. „Was wir brauchen, sind jetzt belastbare Planungen für die Auslastung der Werke“, so Hofmann. Weiterhin bezeichnet Hofmann den Vertrauensverlust als „gewaltig“.