Wachstum bei Zalando

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 01.03.2017

Nach starkem Geschäftsjahr noch größeres Wachstum geplant

Zalando

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr strebt Zalando nach noch größerem Wachstum. Die in Europa führende Online-Plattform für Mode konnte im vergangenen Jahr seinen Marktanteil ausbauen. Dank dem konsequenten Fokus auf Konsumenten, Markenpartner und Ausbau der eigenen Infrastruktur stieg der Umsatz um 23% auf 3.639 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT stieg auf 216,3 Millionen Euro, das bedeutet eine Marge von 5,9 Prozent. 2017 soll der Umsatz gleichzeitig mit der Wachstumsstrategie um 20 bis 25% gesteigert werden, um eine bereinigte EBIT-Marge von 5,0 bis 6,0% zu erzielen.

CO-CEO Rubin Ritter ist stolz auf den profitablen Ausbau des Unternehmens. Mit dem Ziel in Zukunft weitere Marktanteile zu gewinnen, wird ein Betriebssystem für die Modeindustrie entwickelt, um dem Kunden ein einzigartiges und reibungsloses Erlebnis bieten zu können.

Im vergangenen Jahr kauften etwa 20 Millionen Kunden bei Zalando ein, zunehmend über Mobilgeräte. Das ist ein Zuwachs von 11%. Das Sortiment wurde vergrößert und der Service für Zustellung und Rücknahme von Artikeln wurde verbessert. Dadurch entwickelte sich Zalando zu einer Anlaufstelle für Konsumenten, aber auch für die zunehmenden Markenpartner. Diese bekommen die Möglichkeit über Zalando ihr eigenes Geschäft weiter auszubauen. Sie können auf Zalandos Großhandelsdienstleistungen zurückgreifen, am Partnerprogramm teilnehmen oder die Zalando-Dienstleistungen im Bereich Logistik und Digitales nutzen, z.B. mit der eigenen digitalen Vermarktungseinheit, Zalando Media Solutions.

Für das Wachstum sind die technologische Infrastruktur und das eigene Logistiknetzwerk von großer Wichtigkeit. Um dies zu sichern, wurde im vergangenen Jahr die Anzahl der Mitarbeiter im Technologiebereich von 1000 auf 1600 erhöht. Weiterhin wurde das europäische Logistikzentrum mit Logistikstandorten von einer Größe zwischen 20.000 bis 30.000 Quadratmeter in Frankreich und Schweden und 130.000 Quadratmeter in Polen erweitert.

Mit Verbesserung der Betriebskosten durch strenges Kostenmanagement und allgemeine Effizienzgewinne, konnte auch die Profitabilität positiv entwickelt werden. Der Investitionsaufwand im vergangenen Geschäftsjahr betrug, Unternehmenszukäufe ausgeschlossen, 181,7 Millionen Euro und umfasste Investitionen in die Infrastruktur, den Ausbau der Automatisierung und der selbstentwickelten Software. Auch im laufenden Geschäftsjahr erwartet Zalando Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro für die gleichen Bereiche.

Eine weitere Neuigkeit – am Wochenanfang kündigte Zalando den Kauf eines Retail-Geschäfts mit Sitz in München an, die KICKZ-AG ist der führende Multichannel-Einzelhändler für Basketball. Dadurch möchte Zalando das Sport- und Lifestyle Segment stärken, besonders im Bereich Basketball. Noch in der ersten Jahreshälfte des aktuellen Jahres wird die fusionskontrollrechtliche Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden in Deutschland und Österreich erwartet, bis dahin haben alle Parteien zu den finanziellen Einzelheiten Stillschweigen vereinbart.