Weniger innovative Unternehmen im deutschen Mittelstand

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 18.04.2017

Kfw-Innovationsbericht weist Rückgang der Innovatorenquote aus

Im deutschen Mittelstand hat sich seit 2004 der Anteil der innovativen Unternehmen um fast die Hälfte verringert. Der neue KfW-Innovationsbericht vom Zeitraum 2013 bis 2015 gibt Auskunft über einen Rückgang der Innovatorenquote auf 22 Prozent. Im Zeitraum 2012 bis 2014 wurden noch sieben Prozentpunkte mehr erreicht. Die Anzahl der mittelständischen Innovatoren ist verglichen zu vorher um 237.000 auf 803.000 Unternehmen gesunken.

Von Beginn der Untersuchung im Zeitraum 2002/2004 an erreicht der Trend zu weniger Innovatoren nun seinen Tiefpunkt. Die damalige Innovatorenquote lag bei 42%. Im Zuge der Ermittlung der Innovationsaktivitäten des Mittelstands auf der Basis der repräsentativen Daten des KfW-Mittelstandspanels, werden vom KfW-Innovationsbericht Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von maximal 500 Millionen Euro ins Visier genommen.

Trotzdem sind Unternehmen aller Branchen und Größenklassen vom Rückgang der Innovatorenquote betroffen. Kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern und Bau- und Dienstleistungsunternehmen sind besonders befallen. Nur im Bereich der forschungs- und entwicklungsintensiven Verarbeitenden (z. B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie) ist die Verminderung der Innovatorenquote nicht so extrem ausgeprägt.

Insgesamt hat sich der Wert der Ausgaben für Innovationen im Mittelstand in den letzten drei Jahren nicht verändert. Bei großen Mittelständlern ab 50 Beschäftigten hat sich der Wert sogar um 3 Mrd. auf 20 Mrd. Euro vergrößert. Die Ausgaben von kleinen Mittelständlern sind hingegen von 20 Mrd. auf etwa 17 Mrd. Euro gesunken. Daraus lässt sich ableiten, dass der Fokus von Investitionen in Innovationen immer weniger auf Unternehmen liegt.

Zunächst lassen sich die Gründe für den Rückgang an innovativen Unternehmen in den negativen Geschäftserwartungen der Zeit und hohen Verunsicherung bezüglich der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen finden. Betrachtet man den Rückgang in einer Periode von zehn bis zwölf Jahren, resultieren die Schwierigkeiten aus der Finanzierung, der demografischen Entwicklung und den wachsenden Problemen, Fachkräfte zu rekrutieren.