Zukunft von Dunkin‘ Donut weiterhin ungewiss

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 23.04.2018

Arbeiten zwischen Digitalisierung und Insolvenz

Die Fast-Food-Kette Dunkin‘ Donuts befindet sich im Wandel. Doch während sich das Unternehmen in den USA zurzeit neu erfindet, kämpft es in Deutschland mit Insolvenzverfahren.

So wie McDonalds und Subway versucht auch Dunkin‘ Donuts sich moderner und digitaler aufzustellen. Seinen Fokus legt das Unternehmen dabei auf die überarbeitete App. In den schon modernisierten Filialen haben die Kunden sogar bereits die Möglichkeit ihr Gebäck oder Getränk per Smartphone zu bestellen und diese Bestellung dann, ohne Schlange zu stehen, am Pick-Up-Tresen abzuholen. Zudem verfügen einige Filialen nun über einen separaten Drive-In, an dem nur Kunden die per App bestellt haben bedient werden.

Und auch am Sortiment hat Dunkin‘ Donuts gearbeitet. Ende des vergangenen Jahres wurde die Donut-Auswahl in ausgewählten Filialen von 30 Sorten auf 18 reduziert. „Nachdem wir das Angebot reduziert haben, erlebten wir sofort einen Aufschwung in diesen Filialen“, sagte David Hoffmann, verantwortlich für die Marke in Nordamerika. „Wir glauben, dass wir so einen einheitlicheren Auftritt bieten.“

Bei den Getränken will Dunkin‘ Donuts zudem etwas für die jüngere Zielgruppe tun und bietet daher nun die Trend-Getränke Cold-Brew-Kaffee und –Tee an.Bis Jahresende sollen in den USA 50 Standorte auf das neue Konzept umgestellt werden.

Die deutschen Filialen sollen bei der Umstellung jedoch nicht berücksichtigt werden. „Unser NextGen-Restauraunt-Konzept ist aktuell nur auf den US-Markt beschränkt“, teilt Dunkin‘ Donuts auf Anfrage von NGIN Food mit. „Mobiles Bestellen per App bieten wir in Deutschland nicht an und können dazu auch keine Pläne vermelden.“ In Deutschland erhält man über die App lediglich Informationen zu den Standorten der Stores, zum Menü und zu Gutschein-Aktionen.

In Deutschland hat die Fast-Food-Kette derzeit mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Im Oktober 2017 musste Franchisenehmer Will Coffee GmbH und S&C Insolvenz anmelden. An diesem Punkt betrieben sie 32 Filialen in Berlin und Nordrhein-Westfalen. „Das Insolvenzverfahren wird derzeit abgeschlossen“, sagt Dunkin‘ Donuts dazu. Die Nachfrage ergab, dass im Zuge der Insolvenz sieben Filialen schließen mussten. Die übrig gebliebenen Standorte sind jedoch stark in die Jahre gekommen. Oft ist nur eine geringe Auswahl an Gebäck vorhanden beziehungsweise schon früh am Tag nicht mehr verfügbar. Die negativen Kommentare auf Facebook häufen sich täglich.

Doch auch wenn die Filialen in Deutschland nicht umgestellt werden, so sollen sie trotzdem teilweise modernisiert werden. Die Änderungen beziehen sich hier jedoch ausschließlich auf das Sortiment. „Wir arbeiten daran, unsere neue Kaffee-Strategie auch in Deutschland einzuführen“, so ein Unternehmenssprecher. An einigen Standorten, beispielsweise in München oder Augsburg, soll das neue Konzept sogar bereits umgesetzt worden sein.

Man könnte zwar annehmen, dass Donuts in Zeiten der gesunden Ernährung nicht mehr zeitgemäß sind, doch ein anderes Geschäftsmodell von Dunkin‘ Donuts widerlegt diese Vermutung. So werden zum Beispiel in Städten, welche noch über keine Filiale verfügen, regelmäßig Pop-Up-Restaurants eröffnet.