Starke Rückgänge beim HWWI-Rohstoffpreisindex setzten sich aufgrund des sinkenden Ölpreises weiter fort

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Starke Rückgänge beim HWWI-Rohstoffpreisindex setzten sich aufgrund des sinkenden Ölpreises weiter fort

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Kloepfel Magazin Februar 2015

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Im Januar ist der HWWI-Rohstoffpreisindex im Vergleich zum Monatsdurchschnitt Dezember 2014 auf US-Dollar-Basis um 17 % und in Euro um 11,8 % stark gesunken. Dieser Rückgang lässt sich vor allem durch die Rohölpreise erklären, die um 21,6 % (in Euro: -16,7 %) niedriger notierten. Neben dem Rohölpreisindex sanken im letzten Monat aber auch alle anderen Unterindizes auf US-Dollar-Basis. Bei den Industrierohstoffen gab vor allem der Index für „NE-Metalle“ um 6,9 % (in Euro: -1,1 %) und der für „Agrarische Rohstoffe“ um 4,7 % (in Euro: +1,3 %) nach. Aber auch Getreide notierte im Januar um 5,2 % (in Euro: +0,7 %) niedriger, während die Preise für Genussmittel um 2 % (in Euro: +4,1 %) nachgaben. Dagegen sank der Index für „Eisenerz, Stahlschrott“ nur leicht um 0,1 % (in Euro: +6,1 %). Aufgrund der starken Euro-Abwertung im Januar waren die Preisrückgänge auf US-Dollar-Basis wesentlich ausgeprägter als auf Euro-Basis.

Öl

© Michael Rosskothen - Fotolia

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Der Ölpreis setzte bis Mitte Januar seinen Rückgang weiter fort. Der Preis für Brentöl sank unter 47 US-Dollar pro Barrel und notierte damit um rund 60 % niedriger als im letzten Juni. Weiterhin drückten Sorgen um eine schwächer verlaufende globale Konjunktur den Ölpreis nach unten, da ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum mit einer nachlassenden Rohölnachfrage einhergeht. Vor allem schlechter als zuvor erwartete Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe in Europa und China dämpften Anfang 2015 die Stimmung. Gleichzeitig wirkte ein großes weltweites Ölangebot auf dem Rohölmarkt preissenkend. So gaben die beiden wichtigen Ölförderländer Irak und Russland bekannt, dass sie ihre Erdölproduktion weiter ausgedehnt haben. Doch der Ölpreis korrigierte Mitte Januar nach oben, als die Internationale Energieagentur ihre Einschätzung bekanntgab, dass Ölförderländer außerhalb der OPEC im Jahr 2015 ihre Produktion weniger stark erhöhen werden als zuvor prognostiziert. Ferner stützte der Tod des saudi-arabischen Königs Abdullah zunächst den Rohölpreis, da Unsicherheit darüber bestand, ob sein Nachfolger die bisher eingeschlagene Strategie Saudi-Arabiens auf dem Ölmarkt weiter verfolgen würde. Mittlerweile hat sich auf dem Ölmarkt allerdings eher die Überzeugung durchgesetzt, dass es bei der bisherigen Ausrichtung der saudi-arabischen Ölförderpolitik bleiben dürfte, die zurzeit darauf abzielt, das Angebot nicht zu kürzen, um Marktanteile zu halten. Ende Januar wurde der Ölpreis weiter durch Nachrichten unterstützt, dass die US-amerikanische Frackingindustrie wegen der niedrigeren Ölpreise und der damit gesunkenen Rentabilität begonnen hat, ihre Förderung zu drosseln.

Metalle

Der Index für NE-Metalle sank im Januar in US-Dollar bewertet um 6,9 % (in Euro: -1,1 %). Dabei verbilligten sich auf US-Dollar-Basis alle NE-Metalle – und zwar allen voran Kupfer um 9,5 % (in Euro: -3,9 %) und Nickel um 7,7 % (in Euro: -1,9 %). Gegen Ende des Monats erreichte der Kupferpreis mit unter 5.400 US-Dollar pro Tonne einen so niedrigen Stand wie zuletzt im Sommer 2009 und notierte im Durchschnitt des Monats Januar um 20,3 % (in Euro: -6,7 %) niedriger als im Vorjahresmonat. Eine Tonne Nickel kostete mit rund 14.400 US-Dollar im Laufe des Januars so wenig wie zuletzt im Februar 2014. Die Metallpreise litten dabei unter der schwächeren Weltkonjunktur. Vor allem China spielt für die internationalen Metallmärkte eine zentrale Rolle. Dort werden aber zurzeit geringere Mengen für die Infrastruktur oder den Hausbau eingesetzt. Anleger hoffen jedoch darauf, dass es der chinesischen Notenbank mithilfe niedrigerer Zinsen gelingt, die Nachfrage wieder zu stimulieren und damit die Preisrückgänge bei den Metallen zu begrenzen. Auch der Eisenerzpreis sank aufgrund schwächerer Zahlen der chinesischen Industrie: China benötigt für sein Wirtschaftswachstum große Mengen an Eisenerz, vor allem für die Produktion von Stahl, und ist weltweit der größte Eisenerzabnehmer. Zusätzlich drückten die großen Angebotsmengen an Eisenerz auf den Preis, der im Januar im Durchschnitt zum Vormonat um 2,4 % sank und bei 67,6 US-Dollar pro Tonne notierte. Im Vergleich zu dem Stand vor einem Jahr entspricht dies einem Minus von 47,1 %. Im Januar sank der Unterindex „Eisenerz, Stahlschrott“ auf US-Dollarbasis aber aufgrund steigender Stahlschrottpreise in den USA und Europa nur leicht.

Nahrungs- und Genussmittel

Meadow of wheat. © GIS – Fotolia

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Im Januar ist der Index für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 3,7 % (in Euro: +2,3 %) gesunken. Beim Getreide gaben die Weizenpreise mit 10,5 % (in Euro: -4,9 %) am stärksten nach. Aber auch andere Nahrungsmittelrohstoffe wie Mais um 3,2 % (in Euro: +2,9 %) und Sojabohnen um 3 % (in Euro: +3 %) verbilligten sich. Beim Getreide haben vor allem gestiegene Lagerbestände zu diesen Preisrückgängen geführt. Das US-amerikanische Agrarministerium (USDA) rechnet in seinem Januar-Report damit, dass in der Erntesaison 2014/15 beim Weizen weltweit eine Rekordernte von gut 723 Millionen Tonnen eingefahren wird. Dabei wird ein großer Teil der Weizenmengen aus der Europäischen Union kommen. Hinter den USA ist Brasilien der weltweit größte Produzent von Sojabohnen. Regenfälle in dem südamerikanischen Land haben die Ernteaussichten bei Sojabohnen verbessert. Das USDA hat daher die Prognosen für die kommende brasilianische Sojabohnenernte angehoben, was sich im Januar preissenkend auswirkte. Auch Kaffee profitierte von den günstigen Wetterbedingungen in Brasilien, dem Hauptanbauland für den hochwertigen Arabicakaffee, und verbilligte sich im Index auf US-Dollar-Basis um 2,2 % (in Euro: +3,9 %).

HWWI-02-2015

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