Die wichtigsten Trends im Einkauf
Kloepfel Magazin Dezember 2014
- Titelthema: Dr. Feldmann (BME) über die wichtigsten Trends im Einkauf
- Trends & Entwicklungen für den Beschaffungsmarkt 2015
- Global Sourcing: Verbesserungs- & Einsparpotenziale im Mittelstand
- Kunden-Interview mit Wieland-Electric
- HWWI Rohstoffpreisindex: Rohöl so billig wie zuletzt vor 4 ½ Jahren
- Kloepfel Consulting unterstützt Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative STAY!
- Fit4Purchasing Termine im Januar und Februar 2015
- Mittelstandstag der NATIONAL BANK: Die Herausforderungen des Mittelstands
- Kloepfel Consulting auf Tour durch Süddeutschland
- Neue Projekte
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Alexander Hornikel: Wie werden Einkäufer zu Innovationstreibern?
Dr. Christoph Feldmann: Die wachsende Globalisierung und Digitalisierung der Wirtschaft zwingt auch den Einkauf, einen aktiven Beitrag zum Geschäftserfolg seines Unternehmens zu leisten. Eine wichtige Rolle spielen dabei Innovationen. Sie sind Motor für neue Produkte und sorgen für wetterfeste Supply Chains. Einkäufer werden dieser Herausforderung gerecht, in dem sie die Agilität der Wertschöpfungsketten vorantreiben. Dazu benötigen sie allerdings verlässliche Informationen. Deshalb diskutierten 2.000 Einkaufsmanager vom 12. bis 14. November auf dem 49. BME-Symposium Einkauf und Logistik in Berlin über Anforderungen und Potenziale in der Beschaffung.
Alexander Hornikel: Welches sind Ihrer Meinung nach aktuell die beiden wichtigsten Trends im Einkauf?
Dr. Christoph Feldmann: Die Abschwächung des Wachstums in China, die Fragilität der Schwellenländer, volatile Märkte und wachsende geopolitische Spannungen haben den Beschaffungsabteilungen in diesem Jahr zugesetzt. Die Unternehmen wissen: Um auch 2015 in der Erfolgsspur zu bleiben, sind erhöhte Anstrengungen erforderlich. Der Einkauf muss künftig noch stärker seinen Beitrag leisten, um Konjunkturschwankungen aufzufangen. Er hat dabei vor allem die Kostenstrukturen im Auge zu behalten. Ein weiterer Trend: Die Einkaufschefs richten ihr Augenmerk zunehmend auf die Standardisierung und Digitalisierung ihrer Einkaufsprozesse. Ebenso wichtig: Beschaffungsaktivitäten orientieren sich immer stärker an Total Cost of Ownership; das heißt: ganzheitliche Kostenbetrachtung der Beschaffung statt starrer Fixierung auf den Einkaufspreis! Einkauf, Produktion und Vertrieb müssen hier in einem Boot sitzen. Konsequenterweise bauen immer mehr Einkaufsorganisationen ihre Kompetenz in der Wert- und Kostenanalyse aus.
Alexander Hornikel: Wie kann man Studienabgänger für den Einkauf begeistern?
Dr. Christoph Feldmann: Das Berufsbild des Einkäufers hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Er ist heute nicht mehr nur Kostendämpfer, sondern eng mit den anderen Unternehmensbereichen vernetzt. Einkäufer in diesen Tagen agieren hochprofessionell in den Märkten und halten sowohl ihre Beschaffungsstrategien als auch ihr Risikomanagement auf dem neusten Stand. Damit gewinnt dieser Beruf auch für Studienabgänger an Attraktivität. Der BME wirbt in zahlreichen Veranstaltungen für den Einkäufernachwuchs und unterstützt Young Professionals bei ihrer Ausbildung.
Alexander Hornikel: Welche Erfindung müsste mal gemacht werden?
Dr. Christoph Feldmann: Die derzeit auf dem Markt angebotenen Übersetzungstools lassen noch immer zu wünschen übrig. Das gilt insbesondere für Fachtermini des Einkaufs, der Materialwirtschaft und der Logistik. Hier wünschen sich Beschaffungs- und Logistikprofis künftig noch bessere Softwarelösungen.
Alexander Hornikel: Vielen Dank für das Interview.