Beschaffungsprojekt bei Aalener Traditionsunternehmen
Guter Einkauf geht auch ohne China Sourcing. Das zeigt ein Projekt der SHW Werkzeugmaschinen GmbH in Zusammenarbeit mit der Einkaufsberatung Kloepfel Consulting. Stichwort: Standardisierung, Training-on-the-job, Nachhaltigkeit und „Made in Germany“.
SHW-Werkzeugmaschinen GmbH ist einer der weltweit führenden Hersteller von Fahrständermaschinen zur Großteilbearbeitung, welche ausnahmslos in Aalen-Wasseralfingen konstruiert und montiert werden. Für den unternehmenseigenen Einkauf bedeutet dies neben einem hohen Beschaffungsaufwand an strategischen Materialien auch Lieferzeiten, Preise und Qualität im Auge zu behalten. Vollbeschäftigung, steigende Löhne und Rohstoffpreise sowie ein steigender Auftragseingang machen dem jungen Einkaufsteam und Einkaufsleiter Rainer Weingart die Arbeit zusätzlich nicht einfacher.
Stets die Devise „Buy Local“ im Blick startete das älteste Industrieunternehmen Deutschlands ein gemeinsames Projekt mit der Einkaufsberatung Kloepfel Consulting, um an anderer Stelle Potenziale zu identifizieren. „Für uns bei SHW ist die regionale Beschaffung von höchster Priorität. Das ist unser Qualitätsversprechen, welches wir unseren Kunden garantieren“, betont Rainer Weingart. „Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass das Projekt zu einem großen Teil auch ohne den Bezug von internationalen Lieferanten die gewünschten Effekte für SHW erbracht hat“, so Weingart weiter.
Als Sondermaschinenbauer der höchsten Qualitätsstufe versucht man bei SHW jeden Kundenwusch zu erfüllen, wodurch Aufwände entstehen, die bei standardisierten Produkten nicht anfallen. Mit Hilfe des Projekts gelang es SHW und Kloepfel Consulting, den Einkauf aktiv an der Standardisierung von Produkten zu beteiligen und die Zusammenarbeit zwischen Lieferant, Einkauf und Konstruktionsabteilung zu verbessern, nicht zuletzt durch viele produktive Vorschläge der Lieferanten. „Bis vor kurzem hieß es noch entweder Standardisierung oder Erfüllung von Kundenwünschen. Jetzt können wir unserem Kunden ein Produkt anbieten, welches er erwartet und zugleich durch standardisierte Baugruppen einfacher Projektieren und Beschaffen.“, freut sich Weingart. „An einigen Tagen des neunmonatigen Projektes mussten alle Projektbeteiligen sehr an Ihre Grenzen gehen“, erinnert sich Sascha Kramer (Kloepfel Consulting). Lieferantentage, Strategiegespräche, Auditierungen und Workshops mussten vorbereitet und durchgeführt werden, dabei sollte der Kunde so wenig wie möglich im Tagesgeschäft beeinflusst werden. Doch gerade durch die Unterstützung aller Mitarbeiter von SHW- Werkzeugmaschinen und der Partner, deren Feedback SHW gewinnbringend in die Produkte einbringen konnte, wurde dieser Aufwand erfolgreich gestemmt.
Auch das Einkaufs-Team des Maschinenherstellers gewann durch die externe Unterstützung im Tagesgeschäft an Erfahrung. So wurde der Werkzeugkasten der jungen Einkäufer um Maßnahmen in den Bereichen Projektierung und Standardisierung erweitert. „Unsere Unternehmen haben viel aus dem Projekt gelernt. Es ist wichtig, dass wir die Türen, die sich uns geöffnet haben, nun auch offen halten und das Gelernte umsetzen. Dann können wir von einem Erfolg auf ganzer Linie sprechen“, resümieren Einkaufsleiter Weingart und Projektverantwortlicher Thanh Duy Tran (Kloepfel Consulting). „Die Kollegen von Kloepfel Consulting haben immer gesagt: „Wir sind Kollegen auf Zeit“ und so haben wir die Zusammenarbeit auch wahrgenommen, kollegial, freundlich und professionell.“ Neben der 100%ig erfolgsabhängigen Honorierung beweist Kloepfel Consulting zudem, dass die angepriesene Umsetzungsorientierung absolut zutrifft. „Noch heute, einige Monate nach dem Projekt, erhalte ich regelmäßig Nachricht ob alle Effekte so kommen wie geplant; wenn nicht kann ich auf die Unterstützung von Kloepfel vertrauen.“
Ein Highlight des Projektes war mit Sicherheit der gemeinsam organisierte Lieferantentag zum Thema Maschineneinhausung und Dreiseitenschutz. Diese sensible Komponente der Maschinen ist für den Schutz des Maschinenbedieners und aller in der Nähe befindlichen Personen elementar. Schließlich bieten die eigens von SHW entwickelten Fräsköpfe Bearbeitungsgeschwindigkeiten, die kugelsicheres Glas notwendig machen, gleichzeitig darf die Komponente nicht schwer sein und muss sich leicht montieren lassen. Hier waren viel Erfahrung und neue Ideen gefragt, welche die Alternativ- wie Bestandslieferanten gerne und gezielt einbrachten und nun auch bei einer Neuentwicklung in Design und Funktion berücksichtigt werden.
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