HWWI-Rohstoffpreisindex
HWWI-Rohstoffpreisindex setzt Aufwärtstrend fort
Moderate Preissteigerung bei Rohöl
– HWWI-Gesamtindex steigt im Januar um 1,2 % (US-Dollar)
– Der Ölpreis steigt leicht und der Erdgaspreis fällt geringfügig
– Index für Nahrungs- und Genussmittel steigt um +3,7 % (US-Dollar)
(Hamburg, 6. Februar 2017) Zum Jahresanfang stieg der HWWI Rohstoffpreisindex erneut. Mit 1,2 % (in Euro: +0,5 %) fiel der Aufschwung moderat aus und der Index stieg auf 108,6 (in Euro: +113,5) Punkte. Alle drei Teilindizes zeigten positive Wachstumsraten, wobei die größte Preissteigerung bei den Nahrungs- und Genussmitteln mit 3,7 % (in Euro: +3,0 %) zu verzeichnen war. Die Preisentwicklung der Energierohstoffe, die noch im Dezember hauptverantwortlich für den steigenden HWWI-Rohstoffpreisindex war, fiel im Januar nur noch geringfügig positiv aus. In der Folge wuchs der HWWI-Rohstoffpreisindex ohne Energie mit 2,9 % (in Euro: +2,2 %) im ersten Jahresmonat stärker als der Gesamtindex. Der Rohölpreis stieg um 1,4 % (in Euro: +0,7 %) und der Preis für Erdgas verringerte sich um 0,4 % (in Euro: -1,1 %)
Index für Energierohstoffe: +0,9 % (in Euro: +0,2 %)
Im Januar notierte der Index für Energierohstoffe mit 107,7 Punkten (in Euro: +112,6) und damit 0,9 % (in Euro: +0,2 %) höher als im Vormonat. Die Durchschnittspreise für Kohle und Erdgas verbilligten sich, wobei der Kohlepreis um 1,2 % (in Euro: -1,9 %) fiel und sich der Erdgaspreis geringfügig um 0,4 % (in Euro: -1,1 %) reduzierte. Dagegen verteuerte sich Erdöl leicht um 1,4 % (in Euro: +0,7 %). Die starken Preissteigerungsraten des Vormonats blieben im Januar aus, der positive Trend setzte sich lediglich moderat fort. Die noch kurz vor Jahresende getroffene Vereinbarung zwischen OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten zur Beschränkung der Fördermengen wirkt sich offenbar stabilisierend auf den Rohölmarkt aus. Weiterhin ungewiss bleibt jedoch, wie lange sich die beteiligten Staaten an die Vereinbarung halten werden. Die Angebotsbeschränkung steht Donald Trumps Wahlversprechen einer politischen Stützung der US-Industrie entgegen. Daher scheint es möglich, dass die Fördermengen von Öl, Gas und Kohle in den USA nicht nur aus wettbewerblichen Gründen, sondern auch politisch motiviert in der nahen Zukunft ausgeweitet werden. Die politisch-induzierte Förderung fossiler Energierohstoffe lässt die Bereitschaft, in alternative Technologien zu investieren, schrumpfen. Darüber hinaus könnten Entwicklungs- und Schwellenländer ihre Bemühungen zum Einsatz umweltfreundlicher Technologien einschränken und weiterhin auf die Verwendung fossiler Energierohstoffe setzen.
Index für Industrierohstoffe: +2,4 % (in Euro: +1,7 %)
Der Index für Industrierohstoffe stieg im Januar um 2,4 % (in Euro: +1,7 %) und notierte bei 119,5 Punkten (in Euro: +125,0). Ursächlich sind anhaltende Investitionen in die chinesische Industrie und die Aussicht auf verstärkten Ausbau der US-Infrastruktur. Als stärkster Einzelwert verzeichnete der Preis für Kautschuk ein Wachstum um 14,1 % (in Euro: +13,2 %) gegenüber dem Vormonat. In Thailand, dem weltweit größten Kautschuk-Produzenten, führen massive Niederschläge zu Ernteausfällen, weswegen der Preis für Kautschuk stark zulegte. Der Index für Agrarische Rohstoffe verzeichnetet im Januar einen durchschnittlichen Anstieg von 5,9 % (in Euro: +5,1 %). Leichte Preisveränderungen in Höhe von 0,9 % (in Euro: +0,2 %) ergaben sich bei den Nicht-Edelmetallen. Die Preise für Zink und Kupfer stiegen um je 1,4 % (in Euro: +0,8 %) und 1,2 % (in Euro: +0,5 %). Besonders kräftig war der Preisanstieg bei Aluminium. Es verteuerte sich im Januar um durchschnittlich 3,2 % (in Euro: +2,5 %). Der Index für Eisenerz und Stahlschrott stieg um 1,9 % (in Euro: +1,2 %).
Index für Nahrungs-und Genussmittel: +3,7 % (in Euro: +3,0 %)
Im Januar stieg der Index für Nahrungs- und Genussmittel um 3,7 % (in Euro: +3,0 %), damit wurde der negative Trend der letzten zwei Monate durchbrochen. Der Index für Öle und Ölsaaten stieg um 2,8 % (in Euro: +2,1 %), der Index für Genussmittel wies ein Wachstum von 4,2 % (in Euro: +3,5 %) auf, nachdem er in den letzten Monaten deutlich gefallen war. Der Preis für Getreide stieg im Januar im Durchschnitt um 4,3 % (in Euro: +3,6%). Besonders Weizen, die nach Mais weltweit am zweithäufigste angebaute Getreidesorte, verteuerte sich durchschnittlich im Januar um 8,7 % (in Euro: +7,9 %). Die Aussicht auf geringere Ernten ließ die Preise steigen. Bei den Genussmitteln ist Zucker mit einer Preissteigerung von 8,8 % (in Euro: +8,1 %) ein wichtiger Treiber. Der Preisanstieg von Kokosöl lag bei 7,5 % (in Euro: +6,8 %), wohingegen sich der Kakaopreis um 4,4 % (in Euro: -5,0 %) erneut verringerte. Dagegen verzeichnete Kaffee einen Preisanstieg von 5,2 % (in Euro: +4,4 %).
Zur Hauptseite Kloepfel Magazin KW7 / 2017