Stärkere Digitalisierung bei der Deutschen Bahn

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 27.03.2017

Richard Lutz möchte mehr Service für Fahrgäste

Richard Lutz, der neue Deutsche Bahn-Chef, möchte in Zukunft mehr auf die Pünktlichkeit, sowie auf den Service für die Fahrgäste hinarbeiten. Auch eine stärkere Digitalisierung des Konzerns soll vorgenommen werden. Am Mittwoch in Berlin sagte Lutz nach seiner Wahl durch den Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns, dass „natürlich niemand das Spielsystem und die Strategie infrage stellen werde“.

Lutz ist seit 1994 bei der Bahn angestellt und verantwortet seit 2010 die Finanzen des Konzerns und ist Vorstandsvorsitzender. Der neue Bahn-Chef hat großen Respekt vor seiner neuen Position und freut sich auf die Arbeit, die auf ihn zukommt: „Bahnchef ist kein Job wie jeder andere.“

Lutz tritt die Stelle von Rüdiger Grube an, der nach acht Jahren im Januar nach einem Streit um seine Vertragsverlängerung zurückgetreten war. Nach Meinung des Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht sei „eine ausgezeichnete und interne Lösung“ gefunden worden. Rüdiger Grube arbeitet in Zukunft als neuer Aufsichtsratschef der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Erst vor zwei Wochen hatte der 65-Jährige eine Unternehmensberatung in Hamburg gegründet.

Auch der Vorstand der Bahn soll umgebaut werden. Des Weiteren kommen auch die Ressorts Digitalisierung und Technik sowie Güterverkehr und Logistik hinzu. Nach Dobrindts Aussage solle der Aufsichtsrat die Personalentscheidungen noch im ersten Halbjahr treffen. Die Verträge der Vorstände Berthold Huber (Personenverkehr) und Ronald Pofalla (Infrastruktur) wurden durch das Kontrollgremium bis März 2022 verlängert. Die Bilanz für 2016 verkündete die Bahn am Donnerstag. Nach dem Verlustjahr 2015 ist der Konzern endlich wieder in die schwarzen Zahlen gefahren.

Lutz äußerte sich eher zurückhaltend zu einem möglichen Börsengang und künftigen Finanzierungsmöglichkeiten. „Von unserer Seite aus überhaupt kein Zwang, überhaupt kein Druck, über solche Modelle nachzudenken“, so Lutz. GDL-Chef Claus Weselsky ist der festen Überzeugung, dass Lutz sein Geschäft versteht. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) begrüßte die Entscheidungen. Damit der Schienenverkehr auf Vordermann gebracht werden könne, werde dringend benötigte Kontinuität geschaffen.

Quelle: www.wetter.de