Siemens Gamesa mit neuem Offshore-Logistik-Konzept

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 23.03.2018

Neues Verfahren zum Transport von Maschinenhäusern

Bereits 2015 kündigte Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) ein neues hochmodernes Offshore-Logistik-Konzept an. 2016 entstand eine Rotorblattfabrik im Hafen der Stadt Hull in Großbritannien, ein Jahr später wurde ein Maschinenhauswerk in Cuxhaven eröffnet.

Laut Siemens Gamesa ist das Offshore-Logistik-Konzept nunmehr voll im Einsatz. Durch das Konzept verliert der Straßentransport von großen WEA-Komponenten von den Fabriken zu den Installationshäfen immer mehr Bedeutung. Auf einem extra dafür gebauten Transportschiff namens Rotra Vente wurde die erste Ladung Maschinenhäuser von Cuxhaven zum belgischen Offshore-Windpark Rentel transportiert.

Die Verbindung zwischen den Offshore-Produktionsstandorten von Siemens Gamesa am Standort Cuxhaven und Hull mit den zwei extra entstandenen Transportschiffen ist ein wichtiges und zentrales Element der neuen Transportlösung. Hinzu kommt das hochmoderne Be- und Entladungs-Verfahren, welches mit den Frachtern möglich ist. Bisher war es nur möglich die bis zu 200 Tonnen schwere Turmsektionen und Maschinenhäuser mit 400 Tonnen Gewicht per Kran zu bewegen. Jetzt werden sie gerollt. Dieses Verfahren wird als „Roll-on/Roll-off“-Verfahren bezeichnet, kurz Ro/Ro.

Das Verfahren wird schon länger von Siemens Gamesa verwendet, allerdings bisher nur innerhalb des Werkgeländes. Das Konzept wurde, aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen, durch den Schwerlastspediteur deugro weiter entwickelt. Um die Maschinenhäuser korrekt zu lagern und zu transportieren werden maßgeschneiderte Transportrahmen verwendet, die unter den Turmanschluss der Maschinenhäuser montiert werden. So können sie von motorisierten modularen Transportern (SPMTs) getragen werden. Die selbsthebenden Einheiten werden von einer großen Anzahl von Rädern angetrieben und von erfahrenden Bedienern gesteuert.

Andreas Nauen, CEO Offshore bei Siemens Gamesa Renewable Energy, nimmt Stellung: „Unsere immer weiter verbesserten Produktions- und Logistikkonzepte leisten einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Stromgestehungskosten von Offshore-Windenergie. Wir sind in der Lage, unsere Schwerlastkomponenten sicherer und effizienter zu liefern, indem wir auf Kraneinsätze weitgehend verzichten.“ Die erwarteten Einsparungen bei den Logistikkosten von bis zu 20 Prozent wurden bestätigt, wie die bisherigen Erfahrungen zeigten.