HWWI-Rohstoffpreisindex
Öl- und Gaspreise lassen HWWI-Rohstoffpreisindex zum Jahresende steigen
Preissteigerungen bei Rohöl und Erdgas
– HWWI-Gesamtindex steigt im Dezember 2016 um 12,5 % (Dollarbasis) gegenüber dem Vormonat
– Ölpreis und Erdgaspreis erhöhen sich um mehr als 16% gegenüber November
– Aufwärtstrend der Industrierohstoffe setzt sich fort
(Hamburg, 13. Januar 2017) Nach einem starken Wachstum im Oktober und einem leichten Einbruch des HWWI-Rohstoffpreisindex im November kann der HWWI-Rohstoffindex im letzten Monat des Jahres 2016 einen Aufschwung von 12,5 % auf 107,3 Punkte aufweisen (in Euro: +15,2 % auf 112,9). Begründet werden kann der Anstieg im Dezember hauptsächlich durch die gestiegenen Öl- und Gaspreise. Mit einer Einigung der OPEC-Länder, Russlands und anderen Staaten über eine Beschränkung der Fördermengen und der daraus resultierenden Angebotsbeschränkung stieg der Preis für Rohöl kräftig an. Der Preis für Erdgas legte deutlich zu. Ebenso verteuerten sich die Industrierohstoffe um 5,7 % (in Euro: +8,2 %) gegenüber dem Vormonat. Der Index für Nahrungs- und Genussmittel gab um 2,9 % (in Euro: -0,5 %) nach.
Index für Energierohstoffe: +14,4 % (in Euro: +17,1 %)
Der Index für Energierohstoffe stieg im Monat Dezember auf 106,7 Punkte und notierte damit 14,4 % (in Euro: +17,1 %) höher als im November. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der gestiegene Ölpreis (+16,1 %; in Euro: +18,9 %) sowie der starke Wintereinbruch in den USA, der den Gaspreis nach oben schnellen ließ (+16,3 %; in Euro: 19,0 %).
Die OPEC und andere erdölfördernde Länder konnten sich im Dezember auf eine Einigung zur Reduzierung der Erdölförderung verständigen. Diese Reduzierung soll zu einer Verringerung des globalen Ölangebotes beitragen. Die Vereinbarung soll für 6 Monate gelten. Es wird sich zeigen, ob die Vertragsparteien sich trotz ihrer unterschiedlichen geopolitischen Ausrichtungen an die Vereinbarung halten. Weiterhin bleibt abzuwarten, wie stark der Ölpreis steigen kann, ohne dass US-amerikanische Fracking-Unternehmen in den Markt zurückkehren. Je stärker der Ölpreis aufgrund der ausgehandelten Verknappung des Angebotes steigt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ehemals geschlossene Förderstätten in die Rentäblität zurückkehren und erneut geöffnet werden. Demzufolge wäre mit einem schwankenden Ölpreis für die nahe Zukunft zu rechnen, da die politische und wirtschaftliche Lage der Einzelstaaten ein hohes Risiko des Scheiterns des Abkommens beinhaltet und bei steigendem Preis stillgelegte Produktionsanlagen wieder in Betrieb genommen werden.
Neben der Steigerung des Rohölpreis verteuerte sich Kohle im Jahresverlauf besonders stark. Aufgrund der Abbaubeschränkungen und höheren Umweltstandards in China wurden die chinesischen Importe massiv ausgeweitet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat notierte der Preis um 65,7 % höher.
Index für Industrierohstoffe: +5,7 % (in Euro: +8,2 %)
Der Index für Industrierohstoffe setzt seinen Höhenflug fort und kam im Dezember auf seinem höchsten Stand seit Januar 2015. Der Anstieg schwächte sich aber auf 5,7 % (in Euro: +8,2 %) verglichen mit der Anstiegsrate von +11,3 % (in Euro: +13,6 %) im November ab. Vor allem Eisenerz legte kräftig an Wert zu (+10,4 %; in Euro: +12,9 %). Auch Zink und Kupfer gehören mit einem Wachstum von jeweils 3,9 % (in Euro: 6,2 % bzw. 6,3 %) zu den Gewinnern. Insgesamt war das Jahr 2016 für die Metalle von einem kräftigen Preisanstieg geprägt. Getrieben von hohen Importen nach China verzeichneten vor allem die Metallpreise kräftige Zuwächse. Auch die Aussicht auf Investitionen in die Infrastruktur in den USA nährten Hoffnungen in der Baubranche und ließen die Nachfrage steigen. So verteuerten sich Kupfer und Aluminium im Jahresverlauf um 27 bzw. 17 %. Der Preis für Eisenerz verdoppelte sich nahezu.
Index für Nahrungs- und Genussmittel: -2,9 % (in Euro: -0,5 %)
Wesentlich geringer fielen die Veränderungen an den Märkten für Nahrungs- und Genussmittel aus, wobei sich der Abwärtstrend gegenüber dem Vormonat verstärkte. Während der Index für Öle und Ölsaaten um +2,4 % (in Euro: +4,8 %) anstieg, ging der Index für Genussmittel erneut zurück (-8,6 %; in Euro: 6,4 %). Gute Ernteaussichten in Westafrika ließen die Preise für Kakao fallen (-8,3 %; in Euro: -6,1 %). Auch der Kaffeepreis gab kräftig nach (-9,3 %; in Euro: -7,1 %).
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