Studie: 3D-Druck mit großem Innovationspotenzial
Autor: Christian Fischer
Datum: 11.04.2016
Durch Digitalisierung und Industrie 4.0 ermöglicht 3D-Druck neue Produktionskonzepte
Seit 2004 steigt der Markt für Additive Manufacturing (3D-Druck) stetig im Schnitt um 20 %. Die Technologie des 3D-Druckes hat sich mittlerweile in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Turbinenbau und Medizinprodukte etabliert. Für die kommenden Jahre wird sogar ein jährliches Branchenwachstum von mehr als 30 Prozent prognostiziert. Als ein besonderer Zuwachsgrund stellt sich das technologische Innovationspotenzial heraus. Dies fanden Experten von Roland Berger in der Studie „Additive Manufacturing – next generation“ fest und untersuchten dabei Technologieentwicklung sowie Innovationsaktivitäten verschiedenster Marktakteure.
„Als vor gut zwei Jahren der Medienhype um den 3D-Druck innerhalb kurzer Zeit abebbte, konnte man den Eindruck haben, dass die Technologie ihren Zenit bereits überschritten hat“, gibt Bernhard Langefeld, Partner von Roland Berger und Experte für Additive Manufacturing, zu. „Doch das Gegenteil ist der Fall: Unsere Studie zeigt das Innovationspotenzial im Bereich metallischen 3D-Drucks. Dies wird in den kommenden fünf bis fünfzehn Jahren für anhaltendes Wachstum der Branche sorgen.“ Additive Manufacturing-Systeme machen allerdings weniger als 1 % des gesamten Werkzeugmaschinenmarktes aus, jedoch ist das Wachstumspotenzial der Technologie erheblich. „Die Vielzahl an Innovationen sowie die große Marktnachfrage lassen in den kommenden Jahren Wachstumsraten von 30 Prozent und mehr erwarten“, ergänzt Langefeld.
Dabei bezog sich die Roland Berger-Studie vor allem auf Innovationen und Trends in den Bereichen Software & Engineering, Material, Anlagentechnologie, Service und die Auswirkungen auf Kosten, Post Processing, Marktwachstum als auch Aktienmarkt. Neue Technologien, Trends und auch Anwendungsfelder beschreiben die Experten und stellen grundsätzlich fest, dass in diesem Bereich die Innovationsgeschwindigkeit weiterhin hoch bleibt. Gerade der Thema Software für die Konstruktion von komplexen 3D-Bausteilen wird immer wichtiger. „Mittel- bis langfristig wird sich auch die Arbeitsweise in den Entwicklungsabteilungen etwa von Maschinenbauern ändern“, sagt Langefeld und ergänzt weiter: „Denn durch den 3D-Druck wird der Entwicklungsprozess mechanischer Bauteile dem von Software immer ähnlicher.“
Dabei hat sich die 3D-Druck-Technologie selbst deutlich weiterentwickelt. Beispielsweise kann die Schmelze mittels Laser besser gesteuert werden. So geht Langefeld davon aus, dass durch die Weiterentwicklung der Additive Manufacturing neue Materialien und Materialkombinationen geschaffen werden und biete somit Innovationspotential für zahlreiche Branchen. „In Verbindung mit der Digitalisierung und Industrie 4.0 ermöglicht der 3D-Druck komplett neue Produktionskonzepte: Studien der Anlagenhersteller zeigen, dass wir von vollautomatischen 3D-Fabriken nicht mehr weit entfernt sind“, so Langefeld.
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