DHL-Kunden müssen Pakete selbst abholen

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 19.12.2017

Lagerhalle in Kassel zur Selbstabholung

DHL hat sich in Lohfelden in Kassel einen Verkaufsraum gemietet, wo sich Kunden ihre Pakete selbst abholen müssen. Grund dafür ist die Überlastung der Zusteller aufgrund des Weihnachtsgeschäfts. Trotz der Zuversichtlichkeit des Logistikdienstleisters, das eigene Lieferversprechen einzuhalten, scheint dieses Ziel nicht machbar zu sein.

In Zuge dessen nutzt DHL einen ehemaligen Verkaufsraum in Lohfelden, der zur Lagerhalle umfunktioniert wurde. Dort befinden sich Hunderte von Paketen, die die Kunden selbst abholen. Informiert werden die Verbraucher durch eine Postkarte im Briefkasten. Als Grund dafür gibt DHL die jüngsten Streiks an. Die Lagerhalle wird bis Ende des Jahres von DHL zur Abholung genutzt.

Ein Sprecher der Post nennt die Nutzung der Lagerhalle eine „ergänzende Maßnahme“. DHL sei der Mehraufwand für die Paketempfänger bewusst, jedoch gebe es wegen des Paketvolumens keine andere Möglichkeit. Die Mitarbeiter bemühen sich aber, die Unannehmlichkeiten für die Verbraucher zu verringern.

Insgesamt wurden im Jahr 2017 3.433 Beschwerden über KEP-Dienstleister bei der Netzagentur aufgenommen. Es wird ein Anstieg der Beschwerden auf 5.000 bis zum Jahresende geschätzt. Dies würde eine Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr bedeuten. Die Bundesnetzagentur denkt über eine Einführung von Bußgeldern als Maßnahme nach.

DHL ist jedoch zuversichtlich, was das Thema Weihnachtsgeschäft und die entsprechenden Maßnahmen angeht. Laut Pressesprecherin Dunja Kuhlmann habe die DHL bereits seit Monaten zusammen mit dem Kunden geplant und sich auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet. „Auch in diesem Jahr erwarten wir wieder Rekordmengen und rechnen an den Tagen direkt vor Heiligabend mit über 8,5 Millionen Paketsendungen täglich“, so Kuhlmann.

Weiterhin holt sich DHL zusätzliche Unterstützung von Aushilfskräften. Die Zahl der zusätzlichen Arbeiter wird dieses Jahr auf rund 10.000 geschätzt. „Die Aushilfskräfte beschäftigten wir dabei insbesondere im Paketbereich in unseren Sortierzentren und in der Zustellung. Aber auch in der Brief- und Verbundzustellung, d.h. der gemeinsamen Zustellung von Briefen und Paketen, und in der Briefsortierung kommen im Weihnachtsgeschäft zusätzliche Mitarbeiter zum Einsatz“, erklärt die DHL. In Zuge dessen wurde auch der Fuhrpark mit 12.000 zusätzlichen Fahrzeugen erweitert.