Österreichs Industrie spürt Lieferprobleme

Autor: Thomas Wandler
Datum: 02.09.2021

Gebremster Aufschwung

Österreichs Industrie bekommt die Probleme in den Lieferketten zu spüren. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Bank Austria über ihren Einkaufsmanagerindex hervor. Seit 1998 veröffentlicht die Bank diesen Index, der in Zusammenarbeit mit dem britischen Marktforschungsinstitut IHS Markit entsteht.

Derzeit erholt sich die österreichische Industrie weiter kräftig. Allerdings lässt der Schwung etwas nach, wie die Bank Austria bemerkt.

Einkaufsmanagerindex gesunken

Der Einkaufsmanagerindex sank im August zum zweiten Mal in Folge. Jedoch bezeichnet die Bank Austria den aktuellen Indexwert von 61,8 Punkten als hervorragend. So zeige der Indikator weiterhin ein sehr hohes Wachstumstempo an, das noch immer deutlich über jenem bisheriger Erholungsphasen der österreichischen Industrie liege.

Den Rückgang des Einkaufsmanagerindex in den vergangenen zwei Monaten begründet die Bank Austria mit der nachlassenden Unterstützung durch die internationale Konjunktur sowie mit erneuten Problemen in den Lieferketten. Gleichzeitig berichtet die Bank von einer Verlangsamung der Produktionsausweitung in der österreichischen Industrie.

Gestiegene Kosten im Einkauf

Die Lieferverzögerungen führten laut dem Geldinstitut im August zu einer weiteren kräftigen Erhöhung der Kosten im Einkauf. Wegen bestehender Vereinbarungen waren die österreichischen Betriebe in dem Monat nicht in der Lage, den starken Kostenanstieg bei Vormaterialien und Rohstoffen in vollem Umfang an die Kunden weiterzugeben. Das hatte nach Aussage der Bank im Durchschnitt eine Verschlechterung der Ertragslage zur Folge. Allerdings habe die starke Nachfrage in den vergangenen Monaten für eine Stärkung der Preissetzungsmacht gesorgt, merkt die Bank Austria an.

Die Probleme bei Lieferungen aus Asien werden nach Ansicht der Bank wahrscheinlich noch einige Monate anhalten. Dadurch dürfte der Auftrieb der Preise nicht allzu rasch an Kraft verlieren, erwähnt dabei das Geldinstitut.

Positive Geschäftsaussichten

Für die kommenden Monate geht die Bank Austria nach eigenen Angaben von einer recht stabilen Fortsetzung des Industrieaufschwungs aus. Außerdem berichtet das Geldinstitut, dass die österreichischen Betriebe die Geschäftsaussichten auf Jahressicht etwas optimistischer einschätzen.