Facebook Messenger will Chats mit Banken anbieten

Autor: Thomas Wandler
Datum: 08.08.2018

Nutzer sollen Fragen und Geschäfte per Messenger abwickeln können

Facebook hat eine neue Geschäftsidee entwickelt. Nutzer des Messengers des sozialen Netzwerkes sollen Fragen und Geschäfte mit der Bank per Chat regeln können. Damit möchte Facebook seinen Messenger stärken, der aktuell von rund 1,3 Milliarden Menschen genutzt wird.

Im Zuge dessen hat Facebook sich bereits bei mehreren US-Banken nach Kundendaten erkundigt. Dabei fragte Facebook laut dem „Wall Street Journal“ konkret nach Informationen wie Kontostand, Transaktionen und Orte, wo Kunden eingekauft haben. Das Unternehmen beruft sich dabei auf das Einverständnis von Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien. Von Facebook selbst gab es keine Stellungnahme, dass es sich dabei um sensible Kundendaten handelt.

„Die Idee ist, dass es besser sein kann, mit seiner Bank zu chatten, als am Telefon in der Warteschleife zu sein“, so Facebook. Weiterhin wurde betont, dass die Daten nicht für gezielte Anzeigen über den Messenger genutzt und nicht an Dritte weitergegeben werden.

Von den Banken JPMorgan, Wells Fargo, Citigroup und US Bancorp, bei denen Facebook anfragte, kam jedoch keine positive Reaktion auf die neue Geschäftsidee. Die Bank JPMorgan gab Facebook bereits eine klare Absage und wolle Daten zu Transaktionen nicht „mit diesen Plattformen“ teilen.

Facebook spürt immer noch die Nachwirkungen des Datenskandals wegen der unzulässigen Weitergabe von Nutzerdaten an die Analysefirma Cambridge Analytica. Diese werteten die Daten für den Wahlkampf von US-Präsident Trump aus. Dies betraf weltweit rund 87 Millionen Facebook-Nutzer.