Kalifornische Stadt will Hyperloop-Strecke bauen
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 08.08.2018
Stadt belastet von Massen an Pendlern
Die kalifornische Stadt Cupertino beherbergt neben dem Hauptsitz von Apple auch zahlreiche weitere IT-Firmen. Jeden Morgen und Abend strömen Massen von Pendlern in und aus der Stadt. Daher möchte die Stadt nun eine Hyperloop-Strecke bauen und führt dazu bereits Gespräche.
Der Hyperloop ist ein Zug, der bis zu 1223 Kilometer pro Stunde fahren soll. So würde die Fahrzeit bis in die Großstadt San José statt ca. einer Stunde nur noch fünf Minuten betragen, so Berry Chang, Stadtrat und ehemaliger Bürgermeister von Cupertino. Durch Pumpen entsteht in einem geschlossenen Tunnel ein Vakuum, wodurch wiederum der Luftwiderstand sinkt und der Zug mit hoher Geschwindigkeit anfahren kann, ohne viel Energie zu benötigen. Die Kapseln befinden sich im Schwebezustand und werden von Elektromagneten angetrieben und gebremst.
In der Stadt Cupertino selbst wohnen rund 60.000 Einwohner. Jedoch wird die Stadt jeden Tag von einer erheblichen Menge an Pendlern überschwemmt. Grund dafür ist, dass Apple, Seagate, Trend Micro und andere Konzerne sowie Start-ups ihren Unternehmenssitz in Cupertino haben.
Das Konzept des Hyperloops wurde bereits im August 2013 von Tesla-Chef Elon Musk der Öffentlichkeit präsentiert. Das Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies, hinter dem der deutsche Dirk Ahlborn steht, soll den Zug in Cupertino bauen. Laut Ahlborn werde der Zug die Gesellschaft revolutionieren: Wahlmöglichkeiten für Jobs, zwischenmenschliche Beziehungen sowie die Wahrnehmung von Distanz werden sich ändern.
Kritische Stimmen hinterfragen bereits, ob die Umsetzung des Hyperloops machbar ist. Die Kapseln werden 20 Tonnen wiegen und um diese auf nahezu Schallgeschwindigkeit zu beschleunigen, werden in der Röhre Druckverhältnisse wie im Weltall benötigt. Weiterhin wird angezweifelt, ob dies auf einer Strecke von über hundert Kilometer bezahlbar ist und was bei einer Umweltkatastrophe oder einem Terroranschlag geschieht.
Trotzdem findet die Technologie weltweit Anklang. 2016 hatte sich bereits die Verkehrsbehörde in Dubai für eine Machbarkeitsstudie interessiert. Auch die Lufthansa fand Gefallen am Hyperloop.
Falls die Strecke und der Zug tatsächlich gebaut würden, würde die Stadt Cupertino die ansässigen Firmen zur Kasse bitten. Außerdem sollen die Unternehmen pro Kopf einen Preis für die Pflege und den Ausbau der Infrastruktur zahlen.
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