Strengere Umweltvorschriften in der Schifffahrt

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 06.09.2018

Kosten von mehr als 250 Mrd. Dollar

Nach Bestimmungen der International Maritime Organization (IMO) werden ab dem 1. Januar 2020 Frachter auf hoher See nur noch Treibstoff mit einem Schwefelgehalt von 0,5 Prozent verbrennen dürfen. Das sind rund drei Prozent weniger als bisher üblich. Als alternative Lösung können die Frachter auch die Abgase vom Schwefel reinigen. Die Schifffahrtindustrie wird sich also erheblich umstellen müssen.

In der Nord- und Ostsee ist es schon seit 2015 so üblich, dass nur noch Treibstoff mit 0,1 Prozent Schwefelgehalt genutzt wird. IMO-Generalsekretär Kitack Lim am Dienstag bei der Eröffnung der Internationalen Fachmesse SMM: „Jetzt geht es für die IMO und die Branche darum, den neuen Grenzwert konsequent umzusetzen.“

Der Vorsitzende der International Chamber of Shipping (ICS), Esben Poulsson, bestätigte, dass die weltweiten Reeder akzeptiert hätten, dass eine Verschiebung der Schwefelobergrenze keine Option mehr sei. Verlangt wurde dennoch, dass ab Mitte 2019 ein regelkonformer Kraftstoff zur Verfügung gestellt werde. Doch bisher gab es aus der Mineralölindustrie dazu keine konkreten Angaben. Die internationalen Reedereien gehen von 2019 bis 2023 davon aus, dass mehr als 250 Mrd. Dollar (rund 215 Mrd. Euro) für Investitionen und Betriebskosten im Bereich „Green Shipping“, einer weniger umweltschädlichen Schifffahrt, aufgewendet werden müssen, so heißt es in einer Umfrage.