Amazon bestellt 20.000 Daimler-Sprinter

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 07.09.2018

Amazon wird weltweit größter Kunde von Daimler

Onlineriese Amazon hat einen Riesen-Auftrag für Daimler: 20.000 Transporter des Sprinter-Modells hat Amazon bei dem Autobauer aus Stuttgart bestellt. „Somit ist Amazon der weltweit größte Kunde des Lieferwagens“, so Volker Mornhinweg, Chef der Branche. Dies verkündete Mornhinweg am Mittwoch im US-Bundesstaat South Carolina, wo ein neues Werk für die Produktion von Vans eröffnet wurde.

Die neuen Lieferwagen werden für Amazons neues Delivery Service Partner Program eingesetzt. Zudem können Kleinunternehmer günstig Transporter leasen und damit Pakete ausliefern.

Bisher war die amerikanische Post hauptsächlich für die Lieferungen von Amazon zuständig. Doch anscheinend ist die Vorgehensweise der Post dem Online Riesen zu teuer und zu langsam. Die privaten Zusteller sollen schneller arbeiten. Außerdem werden die neuen Sprinter, die in South Carolina vom Band gehen, das bekannte Amazon-Logo präsentieren und machen so in der Offline-Welt auf den Online-Riesen aufmerksam.

500 Millionen Dollar für Fabrik

Aktuell sind Transporter in den USA sehr beliebt. Neben Amazon verfügen auch die Paketdienste UPS und FedEx über große Flotten. Für den Sprinter von Daimler ist Amerika nach Deutschland der zweitwichtigste Markt. Trotzdem war das US-Modell Ford Transit stets beliebter als der Sprinter von Daimler.

Durch das neue Werk in South Carolina soll das geändert werden. „Mit dem neuen, hochmodernen Produktionsstandort direkt vor Ort können wir unsere Kunden in Nordamerika künftig noch schneller und flexibler beliefern“, so Mornhinweg bei der Eröffnung. Insgesamt flossen 500 Millionen Dollar in den Bau des Werks, welcher zwei Jahre lang dauerte. Nun arbeiten dort 900 Angestellte, bis 2020 sollen noch 400 Mitarbeiter dazukommen.

Import in die USA zu teuer

Zuvor wurden die Transporter von Amazon für den amerikanischen Markt aus Deutschland bezogen. Jedoch war der Import in die USA zu aufwendig und zu teuer. Dazu kommt, dass Washington einen hohen Zoll auf ausländische Vans erhoben hat. Dafür hat Daimler den Sprinter zerlegt, transportieren lassen und nach Ankunft wieder zusammengebaut. Dies ist durch das neue Werk nicht mehr nötig.