Apple startet Panorama-Dienst

Autor: Marcus Schilling
Datum: 24.07.2019

„Look Around“ nach Vorbild von Google Street View

Apple macht Google Street View Konkurrenz und führt seinen eigenen Panorama-Dienst „Look Around“ ein. Anfang nächster Woche soll auch auf deutschen Straßen Fotomaterial aufgenommen werden. Knapp 80 Kamera-Autos werden bis Mitte September den Kartendienst versorgen. So soll gleichzeitig auch das Kartenmaterial optimiert werden.

Auf der Website des Tech-Konzerns wird informiert, welche Gegenden die Fahrzeuge abfahren werden. Die Kamerawagen waren in Europa bereits in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien. Bevor Apple in Deutschland starten kann, wurden Gespräche mit dem bayerischen Datenschutzbeauftragten geführt. Die Aufnahmen der Fahrzeuge werden auf Apples Server in den USA hochgeladen.

Look Around bietet Nutzern die Möglichkeit, sich auf dreidimensionalen Darstellungen von Straßenabschnitten zu bewegen. Zuerst wird der Dienst im Herbst in einigen ausgewählten Gebieten verfügbar sein, wie die Umgebung von San Francisco. Nutzer können die Löschung von Abbildungen von Personen oder Häusern beantragen. Gesichter und Autokennzeichen werden automatisch unkenntlich gemacht.

Durch die Fotos der Fahrzeuge kann Apple unter anderem Informationen über Namen von Straßen oder Geschäften sowie über Verkehrszeichen und Straßenführung gewinnen. Die Foto-Wagen verfügen außer Kameras über Laser-Radaren, die die Umgebung in 3D wahrnehmen und per GPS den Standort aufzeichnen. Die sogenannten „Lidar“-Geräte sind oft in selbstfahrenden Autos zu finden.

Dies sind laut Apple die einzigen Daten, die erfasst werden. Bei Google hingegen hatten die Kamera-Autos neben einer präziseren Orientierung ebenfalls die Kennungen und Signalstärken von Wifi-Netzwerken zum Ziel. Gleichzeitig wurden jedoch Fragmente unverschlüsselter WLAN-Übertragungen aufgezeichnet, was vom Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar aufgezeigt wurde. Google bezeichnete dies als einen Fehler.