Einkauf wird als Renditemotor unterschätzt

Mit einem optimierten Einkauf das Geschäftsergebnis verbessern – nicht überall hat sich dieser Ansatz durchgesetzt, wie eine Beratungsfirma feststellt. In Liechtenstein sensibilisiert die Wirtschaftskammer ihre Betriebe für dieses Thema.

Vaduz. – Dem Vertrieb wird meist zuviel, dem Einkauf zu wenig Beachtung geschenkt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die deutsche Beratungsfirma Kloepel Consulting, die 523 Manager vorwiegend mittelständischer Unternehmen befragt hat: «Der Einkauf wird als Renditemotor oft unterschätzt. Dagegen werden Marketing und Vertrieb oft überbewertet. Doch wenn man beispielsweise bei einem Einkaufsvolumen in Höhe von 50 Millionen Euro 2,4 Millionen Euro einspart, müsste das Unternehmen mit Marketing den Umsatz um fast 50 Prozent steigern, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen», erklärt Duran Sarikaya, Co-Geschäftsführer von Kloepfel Consulting. «Aus über 350 Kundenprojekten wissen wir, dass der Handel 2 bis 8 Prozent seiner Kosten senken kann. Und produzierende Unternehmen können 5 bis 15 Prozent ihrer Kosten senken. Bei Dienstleistern liegt nach unseren Erfahrungen das Einsparpotenzial sogar bei bis zu 20 Prozent. Doch anstatt etwas Geld in die Einkäuferqualifizierung zu investieren, wird das Vielfache beispielsweise im Marketing verbrannt.»

Einkauf nicht infrage stellen
«Die Umfrage macht klar, dass seitens der Unternehmer oder beispielsweise der einflussreichen Gesellschafter oder Beteiligungsunternehmen Handlungsbedarf besteht, um dem Einkauf im Mittelstand endlich den Rücken zu stärken», erklärt Marc Kloepfel, Co-Geschäftsführer von Kloepfel Consulting. «Dabei ist es wichtig, die Einkaufsmanager nicht einfach infrage zu stellen, sondern zu prüfen, wo und wie man diese zum Margenhebel aufbaut. Etwa durch mehr Manpower, durch Einkaufsberater als Teamerweiterung und Coachs auf Zeit oder schlicht einfache Qualifizierungsmassnahmen», so Kloepfel. (ky)

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