Absatzflaute in China: Einschätzungen von Managern der Automotive-Branche gespalten
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 23.09.2015
Kleinere Unternehmen optimistischer als Konzerne
Die Supply Chain und Einkaufsberatung Kloepfel Consulting hat im Rahmen einer stichprobenartigen Blitzumfrage vom 24. August 2015 bis zum 25. August 2015 insgesamt 47 Einkaufsmanager und Geschäftsführer der Branche Automotive zu ihrer Einschätzung bezüglich der Absatzflaute in China und den möglichen Folgen für die deutsche Konjunktur befragt.
Teilgenommen haben 64 % Fach- und Führungskräfte aus dem Einkauf, 27 % Geschäftsführer und 9 % waren Manager anderer Abteilungen. 18 % der Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz unter 10 Mio. Euro. 64 % machen einen Umsatz von 10 bis 500 Mio. Euro. Unternehmen zwischen 500 und 1.000 Mio. Euro waren nicht vertreten und 18 % der Manager kamen aus Unternehmen über 1.000 Mio. Euro.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Sind Sie als Exportunternehmen von Fernost abhängig?
45 % aller Befragten fühlen sich als Exportunternehmen sehr abhängig von Fernost. 36 % bewerten ihre Abhängigkeit als mäßig. Nur 19 % geben an, dass ihr Unternehmen nicht von Fernost exportabhängig ist. Sämtliche der Manager der großen Unternehmen über 1.000 Mio. Euro Jahresumsatz geben an, sehr vom Absatzmarkt Fernost abhängig zu sein.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Zukunft Ihres Unternehmens in den kommenden Monaten?
45 % aller befragten Manager blicken optimistisch auf die kommenden Monate. 35 % der Befragten die wirtschaftliche Zukunft ihres Unternehmens für die kommenden Monate als mäßig. Als schlecht bewertet jeder fünfte Manager die wirtschaftliche Perspektive seines Unternehmens. Die Manager von Unternehmen mit einem Umsatz von über 1.000 Mio. Euro pro Jahr schätzen die Lage ihres Konzerns durchweg als mäßig bis schlecht ein.
Wie steht es um die Arbeitsplätze in Ihrem Unternehmen?
18 % aller Befragten gehen davon aus, dass Kurzarbeit droht, ganze 45 % rechnen mit dem Abbau von Arbeitsplätzen, 27 % meinen, dass alles so bleibt wie es ist und knapp jeder Zehnte rechnet mit der Schaffung neuer Jobs.
Die Manager der Konzerne gehen alle davon aus, dass der Abbau von Arbeitsplätzen droht.
Fürchten Sie, dass auch der deutschsprachige Wachstumsmotor ins Stottern gerät?
55 % aller Befragten befürchten, dass die deutsche Konjunktur durch die Konjunkturdelle in Fernost ins Stocken geraten könnte. Mehr als jeder Vierte rechnet damit, dass dies eventuell passieren könnte und 18 % geben sich optimistisch und verneinen diese Frage.
Manager der ganz großen Unternehmen sind in diesem Punkt geteilter Meinung. Die eine Hälfte hegt noch Hoffnungen und beantwortet die Frage mit vielleicht, die andere Hälfte glaubt an negative Auswirkungen für die deutsche Konjunktur.
Kann die chinesische Regierung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen wie der Abwertung des Yuan die eigene Konjunktur wieder ankurbeln?
18 % aller Teilnehmer sind der Meinung, dass die chinesische Führung die eigene Konjunktur wieder ankurbeln kann, 55 % sagen, dass dies vielleicht möglich ist, 18 % der Teilnehmer glauben nicht daran und 9 % können diese Frage nicht beantworten.
Die Manager der Konzerne teilen sich zwischen denen auf, die der chinesischen Regierung noch eine Chance geben das Ruder rumzureißen und denen, die nicht daran glauben.
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