Absatzflaute in China: Einschätzungen von Managern gespalten
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 04.01.2016
Die Supply Chain und Einkaufsberatung Kloepfel Consulting hat im Rahmen einer stichprobenartigen Blitzumfrage vom 24. August 2015 bis zum 25. August 2015 insgesamt 238 überwiegend Einkaufsmanager und Geschäftsführer branchenübergreifend zu ihrer Einschätzung bezüglich der Absatzflaute in China und den möglichen Folgen für die deutsche Konjunktur befragt. Durch die heutigen Entwicklungen in China, gewinnt die Umfrage wieder an Aktualität.
Teilgenommen haben 58 % Fach- und Führungskräfte aus dem Einkauf, 28 % Geschäftsführer und 14 % waren Manager anderer Abteilungen. 27 % der Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz unter 10 Mio. Euro. 51 % machen einen Umsatz von 10 bis 500 Mio. Euro. 5 % liegen zwischen 500 und 1.000 Mio. Euro und 17 % über 1.000 Mio. Euro.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Sind Sie als Exportunternehmen von Fernost abhängig?
23 % fühlen sich als Exportunternehmen sehr abhängig von Fernost. 28 % bewerten ihre Abhängigkeit als mäßig. 49 % geben an, dass ihr Unternehmen nicht von Fernost exportabhängig ist.
Welche Branchen sind besonders betroffen?
Aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau geben die Manager jeweils zu einem Drittel an als Exporteur sehr, mäßig oder kaum von Fernost abhängig zu sein. Unternehmen der Branche Automotive geben an zu 45 % sehr, zu 36 % mäßig und zu 19 % nicht von Fernost abhängig zu sein. Bei der Konsumgüterindustrie Non-Food geben zu 20 % der Teilnehmer an sehr, zu weiteren 20 % der Befragten nach mäßig vom Absatzmarkt Fernost abzuhängen. 60 % der Teilnehmer verneinen diese Frage. Betroffen fühlt sich auch die Elektronilbranche.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Zukunft Ihres Unternehmens in den kommenden Monaten?
43 % der Unternehmen, die stark von Exporten nach Fernost abhängig sind, blicken positiv auf die kommenden Monate. Wiederum 43 % stufen ihre wirtschaftlichen Aussichten als mäßig ein. 14 % der Unternehmen bewerten die wirtschaftlichen Perspektiven als schlecht.
Unternehmen die nur mäßig vom Exportgeschäft mit dem asiatischen Raum abhängig sind blicken positiver in die Zukunft. 75 % sind in guter bis sehr guter Stimmung. Mäßige Aussichten haben 19 % und schlechte Zukunftschancen rechnen sich 6 % der Befragten aus.
Von den Managern und Geschäftsführern deren Unternehmen nicht von Exporten nach Fernost abhängig sind, blicken 73 % optimistisch in die Zukunft. 25 % bewerten die Unternehmenszukunft als mäßig und 2 % als schlecht.
Fürchten Sie, dass auch der deutschsprachige Wachstumsmotor ins Stottern gerät?
Unternehmen die bisher besonders von Exporten nach Fernost profitierten beantworten diese Frage deutlich pessimistischer als Unternehmen die nur mäßig oder gar nicht von Exporten abhängig sind. Von den stark exportierenden Unternehmen geht nur jeder zweite Manager davon aus, dass das deutsche Wachstum stabil bleibt. 21 % geben an, dass der Konjunkturdämpfer in Fernost vielleicht negative Auswirkungen auf Deutschland hat und 20 % gehen ganz sicher davon aus während 7 % die Frage nicht beantworten können.
Von den mäßig abhängigen Unternehmen rechnet jeder zweite damit, dass Chinas Konjunkturentwickelung eventuell Auswirkungen auf Deutschland haben könnte, 44 % verneinten dies und 6 % können dies gar nicht einschätzen. 21 % jener die gar nicht nach Fernost exportieren geben an, dass die Entwicklungen für die deutsche Wirtschaft eventuell gefährlich sind und 79 % verneinen diese Frage.
Kann die chinesische Regierung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen wie der Abwertung des Yuan die eigene Konjunktur wieder ankurbeln?
17 % aller Teilnehmer sind der Meinung, dass die chinesische Führung die eigene Konjunktur wieder ankurbeln kann, 58 % sagen, dass dies vielleicht möglich ist, jeder fünfte Teilnehmer glaubt nicht daran und 5 % können diese Frage nicht beantworten.
Machen Sie sich Sorgen um die Existenz Ihrer chinesischen Lieferanten?
21 % der Befragten von Unternehmen die sehr stark in den Renminbi-Raum exportieren geben an, dass die Existenz Ihrer dortigen Lieferanten gefährdet ist, 22 % schätzen das Risiko als mäßig ein, 50 % sehen keine Gefahr für Ihre Lieferanten und 7 % wissen es nicht. Deutlich positiver sieht es bei den Unternehmen die weniger oder gar nicht vom asiatischen Absatzmarkt abhängig sind. 44 % der mäßiger abhängigen Unternehmen machen sich keine Sorgen, 50 % etwas und 6 % wissen es nicht. Nur 21 % der Manager von Unternehmen die nicht vom Exportmarkt Fernost abhängig sind machen sich etwas Sorgen, die restlichen 79 % machen sich gar keine Sorgen.
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