BIP der Eurozone zum Jahresende gewachsen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 03.02.2022

Entwicklung schwächer als erwartet

Das Statistikamt Eurostat teilte mit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone im vierten Quartal 2021, verglichen zum Vorquartal, um 0,3 Prozent gestiegen ist. Analysten gingen zuvor von einem höheren Wachstum aus (durchschnittlich 0,4 Prozent).

Ungleichmäßige Entwicklung einzelner Länder

Das Wachstum verlief innerhalb der Mitgliedsländer ungleichmäßig. In Ländern wie Spanien und Portugal gab es einen Anstieg von 2,0 Prozent, bzw. 1,6 Prozent. Währenddessen wurde in Österreich und Deutschland nur ein geringes Wachstum gemessen.

Wie bereits das Statistische Bundesamt mitteilte, wurde ein Anstieg des deutschen BIP von nur 0,7 Prozent im vierten Quartal erfasst. Noch immer haben deutsche Unternehmen mit Lieferengpässen zu kämpfen. Gleichzeitig sank die Konsumstimmung, weil Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister strengere Coronaauflagen beachten müssen.

Italien mit starkem Wachstum im Gesamtjahr 2021

In Österreich sank die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal um 2,2 Prozent. Das österreichische Wirtschaftsinstitut erläuterte, dass besonders die Bereiche Tourismus, Handel und Verkehr litten. Auch hier schränkten Coronamaßnahmen die konsumnahen Dienstleistungen stark ein.

Die italienische Wirtschaft erreichte von Anfang Oktober bis Ende Dezember eine Steigerung von 0,6 Prozent. Für das gesamte Jahr 2021 ist ein Wachstum von 6,5 Prozent zu erkennen. Somit wurde das höchste Wachstum seit 27 Jahren erreicht.

Erholung trotz Lieferengpässe

2021 kämpfte die gesamte Wirtschaft der Eurozone mit Lieferengpässen, Preissteigerungen und der neuen Coronavirus-Mutante Omikron. Dennoch verzeichnete die Wirtschaft im Gesamtjahr einen Anstieg von 5,2 Prozent, nachdem die Konjunktur in Europa im Jahr 2020 stark einbrach.