Deutsche Wirtschaft mit stärkstem Wachstum seit 2014
Datum: 08.11.2016
Zuwachs an Aufträgen als Grund für Zunahme
Auf der Skala des endgültigen saisonbereinigten Markit/BME Einkaufsmanager Index (EMI) stieg die deutsche Wirtschaft um 0,7 Punkte und steht nun bei 55,0 Punkten, sodass das Konjunktur-Barometer nun seit beinahe zwei Jahren über der neutralen Linie bei 50 Punkten liegt, ab der Wachstum festgestellt wird.
„Die deutsche Wirtschaft hat im Oktober nach der leichten Wachstumsdelle in den beiden Vormonaten wieder deutlich mehr PS auf die Straße gebracht. Damit dürften alle diejenigen widerlegt sein, die bereits eine ernsthafte Konjunktur-Abkühlung prognostiziert hatten“, wie Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Donnerstag (03.11.2016) in Frankfurt am Main hervorhob.
Laut Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, setze der EMI seinen Aufwärtstrend auch im Oktober fort. Weder der Brexit noch die Ungewissheit über die US-Wahl hätten dem Index bislang negativ zusetzen können. „Vielleicht kommen jetzt die Investitionen in Schwung, die sich bislang im Vergleich zu früheren Zyklen nur unterdurchschnittlich entwickelt haben. So sehen wir optimistisch ins Jahr 2017. Der Konsum sowie der Wohnungsbau laufen sowieso schon gut“, ergänzte Dr. Traud.
Gemäß Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, „hebt die deutsche Industrie inzwischen regelrecht ab und verlässt den Erwartungskorridor nach oben“. Dabei sei insbesondere positiv, dass die Firmen wieder eine gestiegene Nachfrage aus dem Ausland verzeichnen. Rechnet man den Anstieg des EMI um, ergäbe dies ein gesamtwirtschaftliches Plus im vierten Quartal von 0,9%. „Selbst wenn dies etwas zu optimistisch erscheint und die kommenden Stimmungsindikatoren wieder nach unten korrigieren, sind das erfreuliche Konjunkturaussichten für den Rest dieses Jahres“, stellte Dr. Kater fest.
„Die Produktionssteigerung im Oktober spricht noch für einen goldenen Herbst. Neue Dynamik für die künftige Entwicklung ist jedoch nicht zu erkennen“, erklärte Sophia Krietenbrink, Chefin des Referats Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen im Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die neuesten EMI-Zahlen. Vor allem die Eingänge von in- und ausländischen Aufträgen entfalteten sich summa summarum eher zurückhaltend – obwohl der positiven Nachfrage aus den Vereinigten Staaten. „Für die deutliche Anhebung der Verkaufspreise dürften auch Kostensteigerungen durch höhere Energie- und Rohstoffpreise verantwortlich sein“, ergänzte Krietenbrink.
Quelle: http://www.bme.de/emi-industrie-wuchs-im-oktober-so-stark-wie-seit-anfang-2014-nicht-mehr-1858/
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